Die Energie der Belegschaft für die Klimatransformation nutzen – Wie Sie ein „Corporate Green Team“ erfolgreich aufbauen und führen

Tim Riedel

Gastbeitrag von Tim Riedel

Tim Riedel ist Unternehmer, systemischer Organisationsberater und Gründer von „planetgroups“. Die NGO unterstützt Beschäftigte, die ihre Firma und ihren Job nachhaltiger gestalten wollen, und sie hilft Sustainability Manager*innen und Geschäftsleitungen dabei, ihre Mitarbeiter*innen einzubinden und mitzunehmen beim Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz.


Wie Sie ein „Corporate Green Team“ erfolgreich aufbauen und führen

Nachhaltig und klimagerecht ausgerichtete Unternehmen sind erfolgreicher. Über 6-mal erfolgreicher, wie das Start – Up „right. based on science“ kürzlich gezeigt hat. Mit bis zu 12% höheren Margen, wie die Boston Consulting Group bereits 2017 herausgefunden hat.   Gleichzeitig stellen Personalberatungen wie Gallup und ADP regelmäßig fest, dass nur 15 % der Mitarbeiter*innen wirklich emotional mit ihrer Arbeit verbunden sind. Ihnen fehlt es an Sinn und Zweck, sie „kommen nur zur Arbeit“.  Ein ähnlicher Befund: 86 % aller Befragten weltweit haben kürzlich in einer Studie im Auftrag des Weltwirtschaftsforums den Satz „Ich möchte, dass die Welt nachhaltiger und gerechter wird als vor COVID“ unterschrieben.   

Verbindet man diese Punkte, ist die Schlussfolgerung einfach: Wir können Unternehmen erfolgreicher machen, indem wir die Mitarbeiter*innen, die den Planeten schützen und regenerieren wollen, in die Transformation einbeziehen. Wenn es jemals eine echte WIN-WIN-WIN-Konstellation gab, dann ist es diese.

Aber wie setzen wir diese Erkenntnis in unseren Unternehmen um?

Sind sogenannte „Green Groups“, also Mitarbeiter*innengruppen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, die Lösung? Was können wir wirklich von ihnen erwarten? Wie können wir sie so unterstützen, dass sie sich nicht nur noch um recyceltes Druckerpapier oder die Reduzierung von Plastikflaschen kümmern, während das Kerngeschäft weitgehend unberührt bleibt? Was sind die Erfolgsfaktoren, die darüber entscheiden, ob eine Employee Green Group echte und nachhaltige Veränderungen in die angestrebte Richtung bewirken kann?

Erfolgsfaktoren für „Employee Green Groups“

Mit unserer Non-For-Profit-Beratung planetgroups ermöglichen und unterstützen wir Mitarbeiter*innen, die sich für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in ihren Unternehmen einsetzen wollen: Wir schaffen Strukturen, Räume und Prozesse, wir eröffnen neue Perspektiven, Ideen und Inspirationen, wir organisieren regelmäßigen Austausch und Treffen – auch mit planetgroups aus anderen Unternehmen – und wir sorgen durch Sichtbarkeit, Anerkennung und positive emotionale Erlebnisse für einen stetigen Zufluss von Schwung und Energie im Prozess.

Sowohl aus unseren eigenen Erfahrungen als auch aus Recherchen und Interviews, die wir vor der Gründung unserer NGO durchgeführt haben, haben wir dabei die folgenden neun Erfolgsfaktoren für die Arbeit von mitarbeiter*innengetriebenen „Green Groups“ identifiziert.

1. Nachhaltigkeit als Managementaufgabe angehen – Mitarbeiter*innengruppen sind dazu da, zu helfen 

Viel zu oft wird von Green Teams erwartet, dass sie nicht nur Vorschläge machen, wie ihr Unternehmen nachhaltiger werden kann, sondern dass sie diese dann auch umsetzen. Doch dafür sind sie schlecht ausgestattet, sowohl was die Ressourcen, das Fachwissen als auch die Entscheidungsbefugnis angeht. Meistens haben die Mitarbeiter*innen keine dafür relevante Position in der Hierarchie, sie haben keinen fachlichen Hintergrund in Sachen Nachhaltigkeit, und sie sollen den Großteil ihres Klimaengagements zusätzlich zu ihrem täglichen Arbeitspensum erledigen. Das ist nicht wirklich fair, und es ist auch nicht erfolgversprechend.

Unser Rat an mitarbeiter*innengetriebene Klimagruppen ist daher, ihre Rolle anders zu interpretieren. Nachhaltigkeit ist eine Managementaufgabe. Die Gruppen sind „nur“ dazu da, zu helfen. Sie sollten also gar nicht erst versuchen, gleich die Antworten zu liefern – Ihre Aufgabe ist es, Fragen zu stellen. Sie sind Ideengeber*innen und Motivator*innen für Veränderungen, aber nicht die Ausführenden. 

2. Fokus auf den Kern

Meistens wird Nachhaltigkeit immer noch als eine Strategie angesehen, um zu reparieren oder zu beheben, was das Kerngeschäft zerstört hat. Aber dieser Ansatz kann per Definition niemals nachhaltig sein. Das eigentliche Business muss aufhören, den Planeten zu beschädigen – dann ist hinterher kein Reparieren mehr nötig. Wir müssen gar nichts „on top“ tun, um nachhaltig zu werden; wir müssen die Art und Weise ändern, wie wir das tun, was wir im Kerngeschäft tun. Die Rahmenbedingungen unserer Unternehmen (Emissionen im Produktionsprozess und durch Gebäude) sind natürlich auch wichtig. Aber vor allem sollten sich Nachhaltigkeitsgruppen auf den Business Case als solchen konzentrieren, und zwar ganzheitlich und allumfassend. 

Jedes verkaufte Produkt und jede erbrachte Dienstleistung muss am Ende dazu beitragen, die Welt zu einem besseren und gesünderen Ort zu machen. Je mehr wir verkaufen, desto besser muss es für unseren Planeten sein. Unternehmen, denen das gelingt – siehe oben – werden Marktführer*in in ihrer Branche sein, sie werden die besten Talente anziehen, ihre Mitarbeiter*innen werden mit der höchsten Motivation und Erfüllung an die Arbeit gehen, und nur so werden wir gemeinsam unseren Planeten wiederherstellen.

3. Fokus auf das Geschäft – und den Business Case

building covered in plants

Unternehmen sind Systeme mit einem Zweck – und der wichtigste Zweck jeder Organisation ist immer die Sicherstellung ihrer eigenen Lebensfähigkeit: In einem Unternehmen heißt das, genug Geld zu verdienen, idealerweise mit einer Marge, um alle Kosten zu amortisieren. 

Employee Green Groups müssen daher ihre Aktivitäten innerhalb dieses Rahmens legitimieren. Nun ist das Schöne an der Nachhaltigkeit, dass sie, wie wir oben gesehen haben, einen unmittelbaren Business Case generiert. Die Kund*innen von heute fordern Nachhaltigkeit, die Öffentlichkeit fordert es, die Politik fordert es, die Investor*innen fordern es, und die Mitarbeiter*innen fordern es auch. Nachhaltigkeit ist immer mehr der Königsweg, um Umsätze und Margen zu steigern, die Stabilität hoch und die Kosten niedrig zu halten. Je besser sich Green Groups auf diesen kaufmännischen „WIN – WIN“-Argumentationsrahmen fokussieren, desto größer ist ihre Chance, dass sie bekommen, was sie wollen.

4. Eine inspirierende Geschichte

Menschen mögen es in der Regel nicht, wenn man sie an die Klimakrise erinnert. Die vier Hauptgründe für unsere Untätigkeit in Sachen Klima sind laut dem norwegischen Psychologen Per Espen Stoknes „Untergang (doom), Distanz, Dissonanz und iDentität.“   Die Geschichte über die Selbstzerstörung unseres Planeten passt einfach nicht zu all den anderen Geschichten, die wir uns darüber erzählen, was in unserem Leben zählt. 

Wenn wir also wollen, dass unsere Kolleg*innen und Führungskräfte handeln, dann müssen wir ihnen eine inspirierende Geschichte erzählen, mit der sie sich positiv identifizieren können. Der Aufbau einer besseren Welt ist eine solche Geschichte. Echten, kund*innenorientierten Mehrwert für unsere Kund*innen zu schaffen ist eine andere. Das Leben in unseren Familien und Heimatregionen zu schützen und zu verbessern ist auch eine. Bahnbrechende Innovationen in die Welt zu bringen, kann uns begeistern und engagieren. Auch viel Geld zu verdienen und unsere Konkurrent*innen auszustechen, kann uns inspirieren. Wir müssen deutlich machen dass das, was auch immer wir erreichen wollen, unserer Welt und unseren Unternehmen genau jetzt einen greifbaren Fortschritt bringt, dass es etwas schafft, das wir uns wünschen und genießen werden. Es ist nicht motivierend, nur etwas Schreckliches in der Zukunft vermeiden zu wollen, Angst ist keine positive Stimulanz. Wichtig ist, dass wir ein positives Bild haben für das, was wir gemeinsam erreichen wollen.

5. Mutige und ehrgeizige Forderungen

Seien wir ehrlich, das Erreichen von „Net Zero“ bis 2050 ist weder ein ehrgeiziges Ziel, noch inspirierend, noch in irgendeiner Weise ausreichend, um den Planeten und unsere Spezies zu retten. Wenn wir die neueste Zusammenfassung über den Zustand des Planeten lesen, dann wird klar, dass wir jetzt sofort mit einer kompletten Neugestaltung unserer Wirtschaft beginnen müssen, indem wir sie mit noch nie dagewesener Geschwindigkeit in ein regeneratives, „planet positives“ Geschäftsmodell transformieren: „Um die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren, wird es nicht ausreichen, nur unsere Emissionen zu entfernen.“ „Es ist ein grundlegender Perspektiv- und Handlungswechsel erforderlich, der … den Wiederaufbau und die Stärkung der Resilienz insgesamt … beinhaltet.“  

Green Groups sollten diese klare Botschaft in den Vordergrund stellen, wo immer sie können. Das „herumdoktorn“ an Symptomen wird nicht reichen. Als Unternehmen können wir diesen Wandel proaktiv gestalten und von ihm profitieren, oder wir können defensiv darauf reagieren und unsere Marktanteile an die Konkurrenz verlieren. Jeder nur halbherzige Ehrgeiz, der versucht, kleinere Anpassungen an Randerscheinungen vorzunehmen, während der Kern des Geschäfts unverändert bleibt, ist zum Scheitern verurteilt, sowohl auf ökologischer als auch auf geschäftlicher Ebene. 

6. Tolerante und verständnisvolle Kommunikation

Die Klimakrise ist nicht das Ergebnis einer schwarz-weiß Entscheidung oder eines epischen Kampfes der Guten gegen die Bösen. Sie ist das Ergebnis eines Wirtschaftssystems, das in überwältigender Weise Anreize für die Anhäufung von Geld geschaffen hat, während es den Schutz und die Regeneration unserer grundlegenden natürlichen Ressourcen vernachlässigt. Wir müssen akzeptieren und anerkennen, dass Management und Beschäftigte bislang zum größten Teil nur das taten und tun, wovon sie glaubten, dass es von ihnen erwartet wird. Sie dafür zu kritisieren oder zu beschämen mag aus umweltpolitischer Sicht verständlich sein, aber es ist nicht hilfreich, wenn wir jetzt gemeinsam das System ändern wollen.

Wir sind alle Teil des Problems, sind auf die eine oder andere Weise sowohl Verursacher*in als auch Nutznießer*in. Und alle von uns können und müssen jetzt Teil der Lösung werden. Wir alle wollen auf einem gesunden Planeten leben, wir alle wollen eine Zukunft für unsere Kinder haben, wir alle wollen einen anständigen Lebensunterhalt verdienen, und wir alle wollen für erfolgreiche Unternehmen arbeiten. Diese Bestrebungen sind keine Widersprüche, und wir sollten vermeiden, sie – und uns – gegeneinander auszuspielen. Wir spielen alle in der gleichen Mannschaft. Das ist auch der Hauptgrund, warum wir dieses Spiel noch gewinnen können, wenn wir uns endlich mit Herz und Verstand darauf einlassen.

7. Struktur und Beharrlichkeit

Die Wirkung von Green Groups hängt weitgehend von den Ressourcen und Strukturen ab, die man ihnen zur Verfügung stellt. Wenn sie ihren Aufgaben nur nach Feierabend nachgehen können, wenn sie alles selbst organisieren müssen, wenn sie innerhalb der Organisation nicht gut repräsentiert und vernetzt sind, und wenn ihre Arbeit nicht von relevanten Entscheidungsträger*innen in der Hierarchie unterstützt wird, dann werden sie es sehr schwer haben, nachhaltige und spürbare Veränderungen zu erreichen. In unserem Ansatz mit planetgroups betonen wir daher die Notwendigkeit klarer und regelmäßiger Meeting-Strukturen und eines expliziten Zeitbudgets, über das jedes planetgroup-Mitglied frei verfügen kann, um „planet projects“ zu verfolgen. 

Ja, das erfordert Investitionen auf Seiten des Unternehmens. Aber der Ertrag überwiegt bei weitem den Aufwand. Er macht nicht nur das Unternehmen erfolgreicher, indem er es nachhaltiger macht, sondern er schafft einen erstaunlichen Mehrwert in der Belegschaft – weit über die Kernmitglieder der planetgroup hinaus – in Bezug auf Inspiration, Engagement, Attraktivität, Innovation und Customer Centricity.

8. Best-Practice-Beispiele, Benchmarks und Austausch

Wir Menschen sind soziale Lebewesen. Wir tun mehr oder weniger das, was die anderen von uns erwarten. Und wir verändern uns, wenn wir sehen, wie sich andere Menschen verändern – besonders wenn wir sie kennen und ihnen vertrauen. Der beste Weg, das eigene Unternehmen zu verändern, ist also, andere Unternehmen aufzuzeigen, die dies erfolgreich getan und davon profitiert haben. 

Eine Employee Green Group sollte also immer versuchen, möglichst viele Beispiele aus vergleichbaren Unternehmen in vergleichbaren Branchen zu finden, sich mit ihnen auszutauschen, von ihnen zu lernen und sie zu nutzen, um die eigenen Leute davon zu überzeugen, dass Veränderung nicht nur möglich, sondern positiv und vorteilhaft ist. 

9. Erfolge feiern

Zu guter Letzt gibt es noch ein zentraler Punkt: Es muss Spaß machen. Wenn es keinen Spaß macht, dann tun wir es nicht und dann sind wir nicht wirksam.

Die Forschung zeigt immer wieder, dass Menschen am besten motiviert sind, wenn sie sich mit anderen verbunden fühlen, wenn sie einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen und wenn sie das Gefühl haben, dass sie durch ihr Handeln etwas bewirken. Wenn Green Groups den Wandel in ihren Organisationen vorantreiben wollen, dann sollten sie dafür sorgen, dass sich ihre Kolleg*innen genau so fühlen – verbunden, sinnhaft und wirkungsvoll. Dies lässt sich am einfachsten durch positive Botschaften, schöne Meetings und regelmäßige gegenseitige Anerkennung aller Beteiligten erreichen.

Wie wir erfolgreiche Green Teams aufbauen und steuern

Diese neun Empfehlungen mögen wie eine unlösbare Aufgabe klingen. Das schaffen wir nie… Viele Mitarbeiter*innen und viele Unternehmen sind diesen Weg aber schon erfolgreich gegangen. Es ist gar nicht so schwer, wenn man sich einmal dafür entschieden hat. 

Wer gerne die Unterstützung unserer NGO planetgroups in Anspruch nehmen möchte, kann uns einfach eine E-Mail an info@planetgroups.net schicken. Wir helfen gerne mit, und unsere Hilfe ist immer kostenlos, solange bis wir das Management „an Bord“ haben – und auch dann ist unsere Unterstützung nicht teuer. Für ein erstes Gespräch stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung. 

Aber auch ohne uns kann man eine Menge tun. Zusammen mit Kolleg*innen und strategischen Funktionen wie HR, Kommunikation, Nachhaltigkeit oder Strategie kann man sich das notwendige Buy-In und die Ressourcen vom Management organisieren, um loslegen zu dürfen. Die obigen neun Empfehlungen sollen bei der Gestaltung des Prozesses helfen. Jedes Unternehmen ist natürlich anders, jede Green Group hat ihren eigenen Kontext, ihre eigenen Möglichkeiten und Einschränkungen. Aber alles, was wir tun, wird etwas bewirken und die Dynamik des Systems beeinflussen. Es gibt keinen Grund, nicht zu beginnen.

Viel Glück und Erfolg dabei!

Bildquellen: planetgroups, Unsplash, shutterstock

Klimafreundliche Informationstechnologien

Thomas Lesser - Experte für Klimalösungen in der Informationstechnologie.
Thomas Lesser

THE CLIMATE CHOICE Partner GREEN IT – Das Systemhaus unterstützt Unternehmen dabei, die technische Infrastruktur ganzheitlich zu durchdenken und smarte Lösungskonzepte für den Büroalltag zu entwickeln. Nun konnten wir mit Thomas Lesser, Geschäftsführer, Gesellschafter und Mitbegründer der GREEN IT – Das Systemhaus zu Best-Practices in der Informationstechnologie befragen.

Was bedeutet klimafreundliche IT und warum ist sie für Unternehmen wichtig? 

Die Notwendigkeit „grün zu handeln“ ist aktueller denn je. Das Thema Nachhaltigkeit wird in Wirtschaft und Gesellschaft aufgegriffen und immer weiterverfolgt.

Dabei spielt auch die Informationstechnologie eine wichtige Rolle. Der Begriff „Green IT“ steht für grüne, umweltschonende IT. Dahinter steckt zum einen der ressourcenschonende Einsatz von Hardware. Zum anderen das Vermindern von CO2-Emmissionen bei der Herstellung und Anwendung von IT-Lösungen. Grüne IT wird zum Beispiel durch geringeren Energieverbrauch von Systemen und Rechenzentren erreicht. Möglich wird dies durch spezielle, energiesparende Softwarelösungen sowie die Nutzung erneuerbarer Energien für den IT-Betrieb. 


Wie kam es zur Gründung von GREEN IT Das Systemhaus und wie löst ihr Herausforderungen für Unternehmen? 

Unser Ziel seit der Gründung in 2013 besteht darin, Ökonomie und Ökologie clever und sinnvoll miteinander zu verbinden. Mit dieser Idee gehörten wir vor acht Jahren allerdings noch zu den Trendsetter*innen. Unser grüner Anspruch hat bei vielen IT-Verantwortlichen erst einmal Kopfschütteln verursacht. Heute ist nachhaltiges Handeln fester Bestandteil unseres Alltags, und auch umweltfreundliche IT-Lösungen sind gefragter denn je. 

Herausforderungen begegnen

Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre IT-Landschaft ganzheitlich zu durchdenken. Gemeinsam decken wir Potenziale für das Einsparen von Ressourcen auf, bewerten Energieeffizienz und Innovation. Das tun wir in den Bereichen IT Services, Print Services, Kommunikation und Dokumentenmanagement. Ein klarer Vorteil für unsere Kund*innen ist, dass wir herstellerunabhängig und bundesweit agieren. Das bedeutet, dass wir uns nicht auf ein bestimmtes Produkt festlegen müssen, im Gegenteil: Wir richten uns ganz nach den Wünschen unserer Kund*innen. 

Was treibt Unternehmen an im IT- und Print-Bereich Emissionen zu reduzieren? 

Mit der Transformation der Arbeitswelt beginnt ein neues IT-Zeitalter. Eine stabile IT-Infrastruktur definiert mehr denn je die Effizienz und den Erfolg von Unternehmensprozessen. Gleichzeitig wird ein verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen mehr und mehr zur unternehmerischen Verpflichtung.

Durch die Digitalisierung gewinnt dabei auch der Umwelteinfluss der IT-Infrastruktur immer mehr an Relevanz. Mehr Daten bedeuten zum Beispiel mehr Rechenleistung. Der dafür benötigte Strom sollte im besten Fall sauber – also emissionsfrei – produziert werden. Genauso steigt der Einsatz von Hardware und Verbrauchsmaterial wie Laptops, Smartphones, Toner und Papier. Hier können mit ausgewählten Materialien und angepassten Verbrauchs- und Recyclingkonzepten Abfälle reduziert und wertvolle Ressourcen wie Holz, Wasser und Öl gespart werden. 

Zudem müssen fast alle Unternehmen und IT-Verantwortliche heute Kosten sparen. Entgegen dem Vorurteil „Grün gleich teuer“, können sie genau das mit grünen IT-Lösungen tun. Mit modernen und nachhaltigen IT-Konzepten wird die technische Infrastruktur optimiert, die Umwelt entlastet und eine signifikante Senkung der Bedarfskosten erwirkt. Kurz gesagt: eine Win-Win-Situation entsteht – für Unternehmen und für die Umwelt. 

Wo stehen wir in 10 Jahren in Sachen klimafreundliche IT?

Die Digitalisierung von Prozessen schreitet mit großen Schritten voran. Gleichzeitig gibt es einen massiven Trend zum mobilen Arbeiten, der aktuell durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wird. Das Thema grüne IT, inklusive Lösungen zur IT-Sicherheit, gewinnt damit eindeutig an Priorität. 

Unsere Vision ist der CO2-neutrale Arbeitsplatz der Zukunft. Dieser kann nur mit klimafreundlicher, sicherer IT erreicht werden. Zukünftig werden zum Beispiel alle denkbaren Freigabeprozesse papierlos erfolgen. Ausgedruckte Urlaubsanträge, Rechnungen, Präsentationen gehören damit der Vergangenheit an. Das bedeutet, dass der Grad der Ressourcenschonung extrem schnell wächst. Gleichzeitig steigt aber auch der Stromverbrauch rasant an – denn digitale Prozesse verbrauchen Energie. Der Einsatz von energieeffizienter, grüner Software wird daher in zehn Jahren genauso „state of the art“ sein wie die Nutzung erneuerbarer Energien zur Versorgung von IT-Verbraucher*innen und Rechenzentren.

Wie helft ihr Unternehmen dorthin zu kommen?

Mit unserem grünen Daumen gestalten wir ganzheitliche und nachhaltige IT-Konzepte für den digitalen Büroalltag unserer Kund*innen. Jedes Jahr entstehen in vielen Unternehmen versteckte Kosten in sechsstelliger Höhe, verursacht durch unzureichendes IT-Management. Als erstes grünes IT-Systemhaus möchten wir das ändern und gleichzeitig einen positiven Beitrag für unsere Umwelt leisten. Das bedeutet für uns, dass wir alle Bereiche einer IT-Landschaft betrachten: Von der Server- und Storage-Struktur, über Sicherheitskonzepte und Kommunikationsmittel, das Dokumentenmanagement, bis hin zur Drucker- und Kopiererflotte. Wir analysieren eingesetzte Systeme, Prozesse und Geräte, zeigen Optimierungspotenziale auf und kümmern uns um die Beschaffung, Installation und Wartung verbesserter, ressourcenschonender Produkte. Dabei agieren wir in vier Handlungsfeldern: Erneuerbare Energien, Hardware, Awareness und Prozessoptimierung.

Individuelle Herausforderungen benötigen individuelle Lösungen

Jede Branche und jedes Unternehmen arbeitet anders. Wir analysieren den konkreten Bedarf und beraten in puncto Digitalisierung von Prozessen mit dem Ziel, CO2-Emissionen sowie Ressourcen in der IT-Infrastruktur einzusparen und so die Umweltbelastung zu reduzieren.

Mit unseren Konzepten wie der GREEN IT Cloud und der smartflower treiben wir den intelligenten Einsatz erneuerbarer Energien zur Versorgung von IT-Verbraucher*innen und liefern einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur Zero Emission IT. Bei der Implementierung achten wir auf den Einsatz energieeffizienter Hardware und setzen auf ein nachhaltiges Client Lifecycle Management: Von den Herstellungsprozessen, über das Recycling, bis zur Entsorgung. Mit unseren Print GREEN Lösungen unterstützen wir Kund*innen dabei Abfall zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren, indem sie intelligent und gleichzeitig weniger drucken. Darüber hinaus sensibilisieren wir die Anwender*innen in Schulungen für einen nachhaltigen und energieeffizienten Umgang mit den eingesetzten Systemen. 

Was sind eure Erfahrungen / Best-Practices: Wie können Unternehmen schnell und effizient Ressourcen sparen?  

Best-Practices im Druck

Ein greifbares Beispiel ist der Technologiewandel von Laserdruck auf Tintensysteme, wie zum Beispiel vom Hersteller Epson. Klare Vorteile der Systeme: 92 % weniger CO2-Emissionen, 0% Ozon-Emissionen und 94% weniger Abfall. Gleichzeitig können 96% der systembezogenen Stromkosten gespart werden.

Außerdem lassen sich im Druck spezielle Softwarelösungen einsetzen. Damit werden Ausdrucke effizient und ökologisch gesteuert. Der Verbrauch von Papier und Tinte kann beispielsweise durch die Auswahl spezieller Druckmodi reduziert werden. Durch regelbasiertes Drucken und Follow-me-Lösungen werden Ausdrucke erst bei Anmeldung des Nutzenden am Drucker erstellt. So werden unnötige Drucke vermieden und gleichzeitig die Datensicherheit gewährleistet. Die schrittweise Reduzierung des Papierverbrauchs ist enorm wichtig, denn bereits 500 Blatt A4 Büropapier weniger können bis zu 7,5 kg Holz, 130 Liter Wasser und 2,6 kg CO2 einsparen.

Nicht zu vergessen: Ein elektronisches Dokumentenmanagement senkt den Papier- und Druckaufwand enorm. Als Beispiel dient die digitale Rechnungsstellung. Hierbei werden Rechnungen ganz einfach über Online-Portale oder per E-Mail verschickt und empfangen. Papiergestützte Prozesse entfallen somit komplett. 

CO2 reduzieren

Eine weitere Möglichkeit, IT nachhaltig zu betreiben, spiegelt sich in der Idee der Zero Emission IT wider. Unser Ziel ist es, emissionsfreie IT für Unternehmen in ganz Deutschland anzubieten. Dabei arbeiten wir mit innovativen, hocheffizienten Konzeptlösungen, deren Basis die Nutzung erneuerbarer Energien ist. Und diese soll am besten direkt am Erzeugungsstandort genutzt werden. So kann der Strom ohne Umwege für die IT-Infrastruktur genutzt werden. Beispiele sind die smartflower, eine All-in-one-Photovoltaikanlage, oder die GREEN IT Cloud Services – die direkt aus den windCORES, einem Rechenzentrum in einer Windenergieanlage unseres Partners WestfalenWIND IT, bereitgestellt werden. Das ist echter Ökostrom – ohne Transportwege, dafür mit maximaler Flexibilität. Mit diesen Lösungen liefern wir IT-Verbraucher*innen einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur Zero Emission IT. Grüner geht’s nicht. 

Bildquellen: Unsplash