TRILUX Klimatransformation

TRILUX: “Es gibt großen Handlungsbedarf bei der Dekarbonisierung der Lieferkette.”

28.03.2023 | Lesedauer: 5 Minuten

Katrin Kroese-Discher ist verantwortlich für die Klimatransformation von TRILUX
Katrin Kroese-Discher – Sustainability Director bei TRILUX

Interviewpartnerin: Katrin Kroese-Discher ist seit 2020 für den Bereich Nachhaltigkeit innerhalb der TRILUX Gruppe verantwortlich. Der deutsche Marktführer für technische Beleuchtungslösungen TRILUX hat sich ambitionierte Ziele für die Klimatransformation gesetzt und arbeitet nun intensiv an deren Umsetzung.

Um eine grundlegende Übersicht und eine vergleichbare Bewertung ihrer Zielsetzungen und entsprechenden Maßnahmen zu erhalten, hat TRILUX dieses Jahr bereits zum zweiten Mal das Climate Performance Assessment durchgeführt. Wir sprechen mit Katrin Kroese-Discher über ihre Erfahrungen, die wichtigsten Erkenntnisse sowie die nächsten Schritte auf ihrem Weg der Klimatransformation.

Wir freuen uns, mit TRILUX gemeinsam das Climate Performance Assessment durchgeführt zu haben. Könnt ihr euch kurz vorstellen?

TRILUX Simplify Your Light steht für den einfachsten und sichersten Weg zu einer maßgeschneiderten, energieeffizienten und zukunftsfähigen Lichtlösung. Im dynamischen und zunehmend komplexer werdenden Lichtmarkt erhält der Kunde die beste Beratung, eine optimale Orientierung und das perfekte Licht. Um diesen Anspruch sicherzustellen, greift TRILUX auf ein breites Portfolio an Technologien sowie leistungsfähigen Partnern der TRILUX-Gruppe zurück und kombiniert Einzelkomponenten zu maßgeschneiderten Komplettlösungen – immer perfekt auf die Kundenbedürfnisse und das Einsatzgebiet abgestimmt. Die TRILUX Gruppe betreibt sechs Produktionsstandorte in Europa und Asien und betreut internationale Kunden durch 30 Tochtergesellschaften und zahlreiche Vertriebspartner. Das Unternehmen beschäftigt weltweit ca. 5.000 Mitarbeitende und trägt mit dem Einsatz von energieeffizient ausgelegten Produkten zur globalen CO2-Reduktion bei.

Wie positioniert sich TRILUX in Sachen Klimatransformation? Welche Klimaziele habt ihr für euch definiert?

Wir möchten sowohl als Unternehmen als auch mit unseren Produktlösungen zu einem grüneren Planeten beitragen und ihn emissionsärmer gestalten. Dafür haben wir unsere Klimaziele an den Science Based Targets angelehnt und uns vorgenommen, pro Jahr ein entsprechendes Commitment abzugeben. An den Standorten Arnsberg und Köln planen wir bis 2025 klimaneutral zu sein. Darüber hinaus sind wir gerade dabei, ein Transformationskonzept für den Standort Arnsberg zu konzipieren, das über das Jahr 2025 hinausgeht und seine historisch gewachsene Architektur mit berücksichtigt. Als nächsten Schritt werden wir dieses Jahr neben BLX, Großbritannien und Spanien, die bereits einen Corporate Carbon Footprint ermittelt haben, auch die weiteren Vertriebsstandorte der EU in unsere Klimastrategie einbinden. 

Ihr habt das Assessment bereits letztes Jahr zum ersten Mal durchgeführt. Was war dieses Mal anders bzw. was hat sich seitdem bei euch verändert?

Für uns war es wichtig, das Climate Performance Assessment als externe Einschätzung ein weiteres Mal durchzuführen. Die Klimatransformation ist ein langfristiger Prozess und es ist entscheidend, kontinuierlich gegenzuprüfen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Wir freuen uns, hierfür schon seit Beginn mit THE CLIMATE CHOICE eng und erfolgreich zusammenzuarbeiten. Im Vergleich zum letzten Jahr ist das Assessment noch detaillierter geworden und die Informationstiefe hat zugenommen. Dadurch bietet das Assessment verbesserte Möglichkeiten, um das Potenzial, welches wir noch haben, hervorzuheben. 

Welche Bereiche laufen schon gut und wurden entsprechend positiv bewertet?

TRILUX, Klimatransformation der Lieferkette

Wir sind schon sehr weit bei der Transparenz und Qualität der internen Klimadaten. An unserer Strategie wurde ebenfalls positiv bewertet, dass sie aktionsgetrieben ist und kurzfristige Klimaziele verfolgt. TRILUX setzt bereits zahlreiche Maßnahmen für die Klimatransformation um, wie etwa Abfallvermeidung, Optimierung der Verpackungen, eigene Photovoltaik-Anlagen und der Einsatz von CO2-neutral hergestelltem Hygienepapier (BlackSatino). Ein großer Fokus liegt dabei auf Projekten und Maßnahmen für Ressourcenschonung und einen Wandel zur Kreislaufwirtschaft. Hierzu zählen eine Personalentwicklungsgruppe und verschiedene Forschungsprojekte wie z. B. das SUMATRA Projektkonsortium.

Welche wichtigsten Learnings nehmt ihr mit? Was sind die nächsten Schritte?

Als wichtigste Erkenntnis aus dem Assessment nehmen wir den Handlungsbedarf bei der Dekarbonisierung unserer Lieferkette mit. Diesem Thema wollen wir uns in den kommenden Jahren  besonders widmen. Wir haben in Summe deutlich über 1000 Lieferpartner und sehen es als große Herausforderung, alle Lieferanten mitzunehmen. Es wird vor allem darum gehen, ihnen die Notwendigkeit der gemeinsamen Arbeit an Klimazielen klar zu vermitteln und gleichzeitig etwaigen Bedenken wegen des Teilens sensibler Daten entgegenzuwirken. Wir sind hier bereits in einem stetigem Austausch.

Um hier einen ersten Schritt zu machen, wollen wir als Pilotprojekt zusammen mit einem unserer relevanten Lieferanten ebenfalls das Climate Performance Assessment durchführen. Wir wollen sehen, inwiefern die Bereitschaft zur Kooperation da ist, wie das Thema angenommen wird und in welcher Form die Daten zur Verfügung gestellt werden können. Ausgehend von den Ergebnissen werden wir dann entscheiden, wie wir die umfängliche Lieferkette angehen werden.

Welche Tipps und Best Practices wollt ihr anderen Unternehmen mit auf den Weg geben?

Ich glaube, die Notwendigkeit der Klimatransformation ist mittlerweile jedem bewusst. Die Frage ist eher, wie man so ein komplexes Thema angeht und wo man anfangen kann. Der erste Schritt bei TRILUX war es, intern Wissens- und Kompetenzen aufzubauen. Das betrifft vor allem die involvierten Fachbereiche, wie den Einkauf, aber auch HR, Legal, Vertrieb und das Umwelt- und Energie-Team. Dann geht es darum zu schauen, wo welche Daten gelagert sind und wie diese effizient erfasst und genutzt werden können. Aus diesen Grundlagen ergeben sich die ersten Erkenntnisse, von denen aus wir unsere Klimaziele und -Strategie schrittweise erarbeiten konnten. 

Als zweiten Tipp empfehle ich, impactgetrieben vorzugehen. Wir haben zum Beispiel schnell erkannt, dass wir am deutschen Produktionsstandort mit Abstand den größten Impact haben und uns hierauf als ersten Schrittfokussieren sollten, um schnell ins Handeln zu kommen.

Zu guter Letzt ist es ebenfalls wichtig, die gesamte Belegschaft auf die Klimareise mitzunehmen. An unserem Standort in Arnsberg haben wir bereits, eine Umfrage zu klimaschonenden Alternativen für den Arbeitsweg durchzuführen, um unsere Mitarbeiter noch besser hierbei unterstützen zu können und einzubinden. Letztlich gibt es unzählige kleine, aber wichtige Schritte, die für jeden verständlich sein müssen, um ein ganzheitliches Umdenken zu bewirken.

Vielen Dank für das interessante Interview, Frau Kroese-Discher. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit TRILUX und darauf, gemeinsam die Klimatransformation der Wirtschaft voranzutreiben.

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