Deine CLIMATE News: Best-Practices zur Klimatransformation, exklusive CHOICE Events und Einblicke in unser CLIMATE Team!
All Organic Treasures: CO2-Reduktion in der Naturkost- und Naturkosmetik-Branche
Interviewpartnerin: Julia Knestel ist Nachhaltigkeitsbeauftragte bei All Organic Treasures. Das Familienunternehmen liefert seit knapp 20 Jahren ökologische Rohstoffe, die in der Naturkosmetik- und Naturkostindustrie weiterverarbeitet werden – und möchte die CO₂-Reduktion vorantreiben.
Klimarelevanz von Lebensmitteln
Ein aktuelle Studie der University of Sydney schätzt, dass die globalen Lebensmittelsysteme aufgrund von Transport-, Produktions- und Landnutzungsänderungen etwa dreißig Prozent der gesamten vom Menschen produzierten Treibhausgasemissionen beitragen. Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie fällt daher eine große Verantwortung bei der Umsetzung der Klimatransformation zu.
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden und eine Übersicht ihrer klimabezogenen Zielsetzungen und Maßnahmen zu erhalten, hat All Organic Treasures das Climate Performance Assessment durchgeführt. Wir sprechen mit Julia Knestel über ihre Erfahrungen, die wichtigsten Erkenntnisse sowie die nächsten Schritte auf ihrem Weg der Klimatransformation
Als Kinder der ersten Ökogeneration stand bei uns das nachhaltige Handeln schon immer im Mittelpunkt. Nachhaltigkeit gehört somit schon seit der Gründung vor über 20 Jahren zu den zentralen Pfeilern von AOT. Bei der Produktion, Verarbeitung und dem Transport unserer Rohstoffe für Naturkosmetik und Naturkost spiegelt sich das wider. Angefangen beim umweltbewussten, ökologischen Anbau unserer Rohstoffe in der ganzen Welt über die Vermeidung unnötiger Transportwege bis hin zu klimaschonenden Betriebswagen und unserem energieeffizienten Firmengebäude. Wir stehen für eine Welt ein, die auch kommenden Generationen ein gutes Zuhause bietet.
Um unserer aktuellen „Next Generation“ noch viele weitere nachfolgen zu lassen, ist unser Handeln gefragt. Was stünde uns als Familienunternehmen somit näher, als uns offiziell zur Einhaltung des 1,5 °C Ziels zu bekennen und all unsere Unternehmenswege folglich in diese Richtung zu lenken. Unsere Strategie geht ganz klar in Richtung der Reduktion aller vermeidbarer Emissionen entlang unserer Liefer,- und Produktionskette. Meine Aufgabe besteht darin, unsere aktuellen „CO₂ Schwachstellen“ ausfindig zu machen und zusammen mit der Geschäftsleitung diese nach und nach zu beseitigen.
Uns hat das Assessment vor allem dahingehend geholfen, uns aufzuzeigen, wo wir mit den kleinsten Stellschrauben im Alltag schon großes bewirken können. Oft gehen viele Themen im Stress des Alltags unter und durch THE CLIMATE CHOICE konnten wir unseren Fokus wieder ganz zielgerichtet und strukturiert auf das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausrichten.
Neben der stetigen Verbesserung in alltäglichen Themen wie der Produktion, Versand und Logistik ist das große Ziel für 2023/2024 den Corporate Carbon Footprint für unseren Firmenstandort zu ermitteln. Anhand dieser Kennzahlen können wir uns dann Schritt für Schritt um die Reduktion unserer CO₂-Emissionen kümmern. Des Weiteren werden wir in diesem Zuge dann auch nach und nach die Erstellung der CO₂-Bilanzen für unsere gängigsten Produkte anstreben, damit wir auch hier unsere Klimatransparenz weiter ausbauen können.
Als mittelständisches Familienunternehmen sind wir aktuell nicht zur Berichterstattung und Bilanzierung verpflichtet. Dass wir uns aber trotzdem dazu entschlossen haben, einen Nachhaltigkeitsbericht auszuarbeiten und unsere CO₂-Bilanzierung in Angriff nehmen, rührt vor allem daher, dass wir uns sicher sind, dass jeder noch so kleine Beitrag in der Summe großes bewirken kann. Und was läge uns, als Bio-Unternehmen näher als alles uns in der Macht Stehende zu tun, um dazu beizutragen, das Klimagleichgewicht wieder herzustellen.
Ich denke der wichtigste Tipp von allen ist es einfach anzufangen und keine Angst zu haben etwas falsch zu machen. Jede noch so kleine Veränderung wird am Ende ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt und somit für unsere Zukunft leisten.
Danke Julia, wir freuen uns gemeinsam die Klimatransformation umzusetzen!
Mit Energieeffizienz durch die Krise. Wie KMU jetzt Risiken & Kosten sparen
Unter dem Druck der Energiekrise sehen sich viele Unternehmen gezwungen, zukunftsorientierte Themen wie den Klimaschutz hintenan zu stellen. Dabei haben gerade jetzt vor allem kleine und mittelständische Unternehmen die große Chance, durch erfolgreiche Maßnahmen der Energieeffizienz sowohl Geld zu sparen als auch nachhaltig CO2-Emissionen im Unternehmen zu reduzieren.
Leicht gesagt, aber wie sieht die Umsetzung konkret aus? Genau das haben wir im CHOICE Event #50 von Fabian Müller, Geschäftsführer von instaGreen, erfahren. Die wichtigsten Erkenntnisse aus seinem Vortrag haben wir für Dich zusammengefasst.
Die Vorteile für Nachhaltigkeit im Unternehmen sind klar
Wenn es um Maßnahmen zur Nachhaltigkeit in Unternehmen wie z. B. Energieeffizienz geht, hat sich der Diskurs und das Verständnis in den letzten Jahren drastisch geändert. Heute ist fast jedem Unternehmen klar, dass es sich früher oder später transformieren muss und dabei sogar einige Vorteile für das eigene Geschäft auf sie warten. Diese Vorteile sind unter anderem:
Je energieeffizienter ein Unternehmen ist, desto weniger Ausgaben hat es im Bereich Energie. CO2-Reduktionsmaßnahmen führen ebenfalls zu niedrigen Kosten bei den CO2-Abgaben. Diese monetären Vorteile können Unternehmen an ihre Kunden weiterleiten und so in einen Preis- und Wettbewerbsvorteil umwandeln. Je klimafreundlicher ein Unternehmen wirtschaftet, desto attraktiver wird es zudem als Lieferant für andere einkaufende Unternehmen, die die Klimabilanz ihrer Lieferkette verbessern wollen. Der gleiche Effekt lässt sich sowohl bei Investoren als auch bei Mitarbeitenden feststellen, für die Nachhaltigkeit ein immer wichtigerer Faktor wird. Schließlich bietet sich für Unternehmen auch die Möglichkeit, ihre Transformationsmaßnahmen vom Staat fördern zu lassen.
Die Kluft – Woran scheitert die Umsetzung?
Wenn all diese Vorteile den meisten Unternehmen heute bereits klar sind, warum sind wir dann nicht schon längst viel weiter gekommen? Die Kluft zwischen Wollen und Machen tut sich vor allem wegen vielen Unklarheiten und Unsicherheiten über das konkrete “Wie” der Umsetzung.
Am Anfang steht zunächst die Schwierigkeit, ein klares Verständnis vom weit gefassten und heute inflationär gebrauchten Wort “Nachhaltigkeit” bekommen. Wo fängt Nachhaltigkeit im Unternehmen an? Wo hört es auf? Welche konkreten Bereiche sind für mich relevant? Wo kann ich konkret starten? Hinzu kommt eine Vielzahl von neuen Fachbegriffen, Abkürzungen und Anglizismen, die in der “Nachhaltigkeits-Blase” zwar bereits bekannt sind, aber bei vielen Unternehmen weitere Verwirrung und Unsicherheit auslösen. Auch neue gesetzliche Regularien wie die EU-Taxonomie oder CSRD sorgen im ersten Moment nicht zwingend für ein klareres Verständnis für Unternehmen und sind eher mit der Angst vor mehr Bürokratie und Aufwand verbunden.
Hinzu kommt, dass Unternehmen mittlerweile eine Vielzahl an Lösungen und Anbietern zur Verfügung stehen. Eigentlich ein positiver Umstand, der es jedoch gerade am Anfang schwer machen kann, sich im Dickicht der Möglichkeiten zurechtzufinden. Zuletzt haben gerade kleine und mittelständische Unternehmen auch noch Schwierigkeiten, die internen Strukturen für nachhaltigen Wandel aufzubauen. Oftmals fehlt es hier sowohl an Know-How, Personal als auch an dem nötigen Budget.
Vom Wollen zum Machen
Um all diese Herausforderungen nun zu überwinden, verfolgt instaGreen bei der Arbeit mit ihren Kunden vor allem einen Ansatz der einfachen Kommunikation. Nachhaltige Maßnahmen sind am besten verständlich, wenn sie auf das Wesentliche heruntergebrochen werden. Was ist die Investition? Was ist der Outcome? Technische Details sind ebenfalls wichtig und können bei Bedarf in weiteren Schritten geklärt werden. Sie stehen jedoch nicht am Anfang, wo es erstmal darauf ankommt zu zeigen, wie mit einfachen Schritten viel erreicht werden kann.
Wenn auf diese Weise der konkrete Mehrwert einer Maßnahme klar geworden ist, lohnt es sich, die Priorität darauf zu legen, schnell ins Tun zu kommen. Gleichzeitig muss natürlich das gesamte Unternehmen eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie erarbeiten und langfristig umsetzen. Dies braucht jedoch Zeit und kann bei falsch gesetzten Prioritäten den Fortschritt einzelner Maßnahmen verzögern. Es geht darum, die strategischen Bemühungen mit schnell umsetzbaren Projekten zu vereinen: Das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Beispiel aus der Praxis
Ein konkretes Beispiel zeigt, wie sich solche Projekte zur Energieeffizienz umsetzen lassen und welchen Mehrwert sie erbracht haben. Hierbei ging es um einen metallverarbeitenden Betrieb und dessen Druckluftsystem. Bei Druckluftanlagen kann es schnell zu großen Energieverlusten aufgrund von Beschädigungen und Löchern in den Rohren kommen. Nach Installation der Messtechnik und Software konnte der Betrieb einen Monat lang entsprechende Daten sammeln und auswerten. Die daraus abgeleiteten Ausbesserungen sorgten letztlich für Einsparungen von 40.000 € jährlich. Bei einer Investition von 4.500 € hatten sich die Kosten also schon nach 0,11 Jahren amortisiert.
Wir danken Fabian Müller für seine Einblicke in die Hürden und Umsetzung von Energieeffizienz in Unternehmen!
Klimareport THE CLIMATE CHOICE – Unsere Klimaleistung 2022
Die deutsche Wirtschaft steht an einem entscheidenden Wendepunkt für die Klimatransformation. Fast die Hälfte der Unternehmen (45 Prozent) will bereits bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein – weitere 37 Prozent bis 2040. THE CLIMATE CHOICE unterstützt jedes Unternehmen auf diesem Weg und ermöglicht es, durch datengetriebene Zusammenarbeit mit Lieferanten die Emissionen entlang der gesamten Lieferkette zu reduzieren.
Die Grundlage für all dies bildet Transparenz und Berichterstattung über die eigenen klimarelevanten Risiken, Auswirkungen und Strategien. Das betrifft jedes Unternehmen – auch uns selbst. Wir wollen als Startup die eigene Klimaleistung stetig reflektieren und verbessern. Im folgenden Klimareport werfen wir daher einen Blick auf die Fortschritte, die wir bei THE CLIMATE CHOICE im vergangenen Jahr 2022 erzielt haben.
Mission und Klimaziel
Die Mission von THE CLIMATE CHOICE ist es, jedem Unternehmen den Übergang zu einer Low Carbon Economy durch datengesteuerte Zusammenarbeit und individuelle Klimatransformation zu ermöglichen. Unsere Climate Intelligence Platform bietet hierfür von der Datenerfassung bis zum Monitoring und Engagement alles, was Unternehmen brauchen, um ihre Klimaziele in der Lieferkette zu managen und erfolgreich umzusetzen. Über die Softwareplattform können sie auf eine Vielzahl von extern auditierbaren Unternehmensrisiko- und Emissionsdaten zugreifen und ihre Lieferanten auf dem Weg der Dekarbonisierung unterstützen.
Neben unserer softwaregetriebenen Klimalösung wollen wir auch durch unsere eigenen Unternehmenstätigkeiten dazu beitragen, das 1,5 °C-Ziel umzusetzen. Unsere gesamte Unternehmenstätigkeit und unser wirtschaftliches Handeln verfolgt das Ziel, die Wirtschaft zu transformieren und eine regenerative Zukunft zu schaffen.
Unsere Klimaleistung entlang 5 Dimensionen
Wir haben unsere Klimaleistung für das Jahr 2022 entlang der 5 Dimensionen unseres Climate Performance Assessments, unserem branchenunabhängigen Klima-Rating, analysiert. Der Analyse-Ansatz geht dabei über die CO2-Bilanz hinaus und zeigt Risiken, Chancen und Maßnahmen für die Klimatransformation auf, um unser unternehmerisches Handeln ganzheitlich nachzuvollziehen. Aus dem Klimareport ergeben sich handlungsrelevante Erkenntnisse auf der Grundlage von Strategie, Governance, Transparenz, Metriken und Zahlen sowie Maßnahmen, welche wir künftig als Grundlage für klimarelevante Entscheidungen nutzen können.
1. Strategie
Unternehmen stehen bei ihrer Klimatransformation heute vor einer großen Herausforderung: Typischerweise entstehen 90 % ihrer Emissionen in der Lieferkette. Aufgrund der großen Anzahl und Verteilung der Lieferanten lassen sich Daten zu klimabezogenen Risiken, Zielen und Emissionen nur schwer erfassen. Außerdem fehlt es Lieferanten oft an Wissen und Erfahrung, um ihre Emissionen erfolgreich zu reduzieren. Wir bei THE CLIMATE CHOICE lösen dieses Problem durch die Climate Intelligence Platform. Diese ermöglicht es Unternehmen, strukturiert und skalierbar klimarelevante Daten von Lieferanten zu sammeln und die Zusammenarbeit für eine erfolgreiche Dekarbonisierung der Lieferkette zu verbessern.
Darüber hinaus fördern wir im Rahmen der CLIMATE Community den fachübergreifenden Austausch zur Klimatransformation:
- Im CLIMATE Magazin teilen wir unser Fachwissen und aktuelle News zur Klimaberichterstattung und Dekarbonisierung von Scope 3.
- In den alle zwei Wochen stattfindenden CHOICE Events sprechen Expert:innen online zu relevanten Themen rund um die Lieferkettendekarbonisierung.
- Der online CLIMATE TRANSFORMATION Summit schafft jedes Jahr im Sommer eine Bühne für breitgefächerte Debatten und Austausch.
Somit tragen wir mit unserem Geschäftsmodell unmittelbar zu den UN Sustainable Development Goals 13 „Climate Action“ und 17 „Partnerships to achieve the Goals“ bei. Unsere Teilnahme als Unternehmen bei den Netzwerken B.A.U.M. e.V., Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) und der Initiative „Leaders for Climate Action“ hilft uns dabei, unser eigenes Geschäftsmodell stetig kritisch zu hinterfragen und die Wirkung eigener Maßnahmen durch kooperativen Austausch zu vervielfältigen.
2. Unternehmensführung
Ein zentrale Dimension der Klimaleistung eines Unternehmen ist in Übereinstimmung mit den TCFD-Empfehlungen die Frage, wer innerhalb eines Unternehmens die Aufsicht und Verantwortung für klimabezogene Themen hat. Wir profitieren von der klaren Verantwortlichkeit und Expertise von Lara Obst als Chief Climate Officer. Sie ist speziell für die Identifizierung und das Management klimarelevanter Themenbereiche zuständig. So können wir klimabezogene Chancen und Risiken insbesondere bezüglich finanzieller und strategischer Auswirkungen analysieren und transparent offenlegen.
3. Metriken und Zahlen
Kennzahlen und Ziele der Klimatransformation von Unternehmen sind entscheidend, um die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft vergleichbar zu erfassen und zu analysieren. Die wichtigste Kennzahl ist dabei der Carbon Footprint des Unternehmens, d.h. die Bilanz der errechneten CO2-Emissionen.
Unser Corporate Carbon Footprint wird derzeit noch von unserem externen Partner myclimate validiert. Inbegriffen sind hier Emissionen aus Scope 1-3. Somit nicht nur die Emissionen der eigenen unternehmerischen Handlungen, sondern auch die, welche entlang der gesamten Lieferkette entstanden sind.
4. Transparenz
Durch regelmäßigen Austausch mit unserem Advisory Board und den Netzwerken (B.A.U.M. e.v. und BNW) beziehen wir externe Stakeholder:innen in die klimabezogene Strategie, Politik und Leistung ein und schaffen somit ein wirksames Stakeholdermanagement. In wöchentlichen Demo-Meetings gewährleisten wir auch die interne Kommunikation klimarelevanter Themen im Team.
Wir haben in Zusammenarbeit mit dem gesamten Team einen Verhaltenskodex und folgende Unternehmenswerte festgelegt:
- Growth – Challenge yourself, grow beyond!
- People – Responsibility, all together!
- Impact – Drive real change, today!
Sie wurden von allen Mitarbeitenden gemeinsam erarbeitet und leiten uns in unserer täglichen Arbeit. Außerdem nutzen wir regelmäßige Teamevents, um ihre Umsetzung im Team zu überprüfen sowie durch neue Routinen kontinuierlich zu verbessern.
5. Climate Actions
In der Dimension „Climate Action“ geht es darum, wie Unternehmen Klimaschutzmaßnahmen in Bereichen wie Energie, Mobilität, Finanzen, Versicherungen, Digitales, freiwillige CO2-Kompensation, Catering, Abfallmanagement sowie Gebäude und Büros ergreifen. Diese Maßnahmen können oft erhebliche Möglichkeiten bieten, zusätzlich zu den Anforderungen von Rahmenwerken wie TCFD sinnvolle CO2-Reduzierungen vorzunehmen. Bei THE CLIMATE CHOICE setzen wir folgendes um:
Für unsere Plattform nutzen wir 100 % klimaneutrale Webhosting- und Cloud-Dienste. Darüber hinaus ist unsere Software nach höchsten Sicherheitsstandards von einem 100 % durch Windenergie betriebenen Rechenzentrum in Deutschland gehostet und DSGVO- sowie BDSG-konform und ISO/IEC 27001 zertifiziert. Außerdem nutzen wir mit GLS einen nachhaltigen Bankanbieter, der nachhaltige Unternehmen finanziert und u. a. Projekte, wie Windkraftanlagen und die ökologische Landwirtschaft unterstützt. Durch die Nutzung von refurbished Hardware, tragen alle Mitarbeiter:innen im Arbeitsalltag zu einer geringeren Emissionserzeugung bei.
Auch während des CLIMATE Transformation Summit im Juni 2022, der 100 % online rund 1.000 Teilnehmer:innen mit Klimaexpert:innen und Lösungsanbieter:innen vernetzte, konnten im Vergleich zu einem Offline-Event deutlich Emissionen eingespart werden.
Die Klimatransformation im Jahr 2023
Unsere Erkenntnisse aus dem Klimareport sind entscheidend für die Förderung der Klimatransformation in unserem Unternehmen. Sie lenken unsere Aufmerksamkeit in den kommenden Jahren auf Aspekte, die bisher möglicherweise vernachlässigt wurden. Es wurde uns klar, dass es nicht ausreicht, lediglich klimafreundliche Produkte oder Dienstleistungen anzubieten. Die eigentliche Veränderung muss intern beginnen – indem wir die gesamte DNA unseres Unternehmens auf Klimafreundlichkeit ausrichten und Nachhaltigkeit als einen fundamentalen Pfeiler unserer Unternehmensführung etablieren.
Du willst auch einen besseren Überblick über die klimarelevanten Chancen und Risiken Deines Unternehmens bekommen? Dann melde Dich bei uns und fordere Informationen zum Climate Performance Assessment an.
Start für KMU in die Klimatransformation 2023 – unterstützt mit Fördermitteln
Die Top-Prioritäten des Mittelstandes liegen in der Optimierung der Energiesituation, dem Forcieren der Digitalisierung sowie der effektiven Umsetzung von CO2-Reduktion. Wir können sie all dies im Rahmen der Klimatransformation unter einen Hut bekommen und dabei Fördermittel nutzen?
Genau das haben wir im CHOICE Event #49 von Frank Siebke, Geschäftsführer von CO2FOOT, und Lara Obst, Mitgründerin von THE CLIMATE CHOICE, erfahren. Die wichtigsten Erkenntnisse aus ihrem gemeinsamen Vortrag haben wir für Dich zusammengefasst.
Das Rennen zur Klimaneutralität hat begonnen.
Wir stehen am Anfang des Jahres 2023 und die Dringlichkeit der Klimatransformation ist für Unternehmen größer denn je. Zahlreiche Faktoren treiben bzw. motivieren Entscheidungsträger:innen dazu, jetzt den Wandel entscheidend voranzubringen und das eigene Geschäftsmodell zukunftsorientiert auszurichten. Hier sind nur einige wenige dieser Gründe:
- Vom Feature zum Purpose. Die Gesellschaft prägt Strategien von Unternehmen.
- Nachhaltig ausgerichtete Unternehmen sind nachweislich erfolgreicher.
- Berichtspflichten (CSRD, LkSG, CSDD, ESRS) und die Fähigkeit zu berichten rücken in den Vordergrund.
- Wer nicht transformiert, verliert den Anschluss. Klimaziele werden zum Wettbewerbskriterium.
- Der CO2-Fußabdruck hält Einzug in alle Unternehmensbereiche und wird zu einer eigenen Kennzahl.
- Die Klimatransformation ist der größte Treiber der Digitalisierung und Innovation.
- Die persönliche Energiewende eines Unternehmens und die Klimatransformation sind die zwei Seiten derselben Medaille.
- Alle Unternehmen in einer Lieferbeziehung werden künftig hinterfragt, Klimafolgekosten in Ausschreibungen einbezogen.
- Die Klimaziele sind keine Absichtserklärungen, sondern Gesetz.
- Banken/Investoren, CO2-Steuer, War of Talent, Mitarbeiterloyalität, Kundenbeziehungen,
Die Klimatransformation ist eine “Journey”
Was können Unternehmen nun konkret tun, um ihre Klimatransformation zu starten? Das wichtigste ist zunächst, diese als vielstufige Reise zu verstehen und nicht, wie häufig der Fall, als vereinfachten und einmaligen Prozess von CO2-Bilanzierung, CO2-Reduktion, CO2-Kompensation und der Kommunikation der entsprechenden Ergebnisse an Kund:innen und Mitarbeiter:innen.
Die tatsächliche Klima-Reise ist weitaus komplexer und zielt auf einen ganzheitlichen Wandel des Unternehmens ab. Sie beginnt ebenfalls zunächst damit, die Basis mithilfe einer CO2-Bilanz zu schaffen. Hieraus ergeben sich erste Erkenntnisse, mit denen sich entlang der entsprechenden Rahmenbedingungen des Unternehmens eine Klimastrategie definieren lässt. Zu Anfang sollten dann einfache und schnelle Reduktionspotentiale, sogenannte “Quick Wins”, umgesetzt werden. Zahlreiche Best Practices helfen, diese zu erkennen und zu realisieren.
Daran schließen sich verschiedene Module an, um den Reduktionspfad weiter zu beschreiten. Von der Optimierung der Energieeffizienz über die Gebäudetechnik und Fahrzeugflotte bis hin zur Digitalisierung und Automation stehen Unternehmen zahlreiche Stellschrauben zur Verfügung, mit denen sie nicht nur Treibhausgase, sondern letztlich auch langfristig Kosten einsparen können.
Modul “Energie-Optimierung”
Als Beispiel werfen wir einen genaueren Blick auf das Modul der Energieeffizienz. Softwaretools bieten heute die Möglichkeit, Lastprofile und Verbrauchskurven zu erkennen und zu analysieren. So werden schnell Hotspots ersichtlich, bei denen es nun darum geht, sie sukzessive einzuschränken. Weitere und noch kleinteiligere Untermessungen helfen dabei, die Anlagen noch besser aufeinander abzustimmen und die Lastgänge stetig zu optimieren.
Die Transformation ist förderfähig
Um die Module der Klimatransformation zu realisieren, stehen Unternehmen verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Förderung zur Verfügung. Ein einfaches Beispiel ist das Programm “Unternehmensberatung” vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Antragsberechtigt hierfür sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) für einen Bemessungsbetrag von bis zu 3.500 €. Die Zuschüsse variieren je nach Bundesland zwischen 50 % und 80 %. Voraussetzungen sind, dass der/die Berater:in vom BAFA zugelassen ist und sich die Beratung inhaltlich auf das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit bezieht. In solch einem Programm lassen sich bereits wichtige erste Schritte dr Klimatransformation unterbringen, wie zum Beispiel die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks, ein Energiecheck oder ein Klima-Assessment.
Der nächste Schritt: die Scope 3 Herausforderung
Von den Modulen der Klimatransformation fällt der Lieferkette eine ganz besondere Bedeutung zu. Denn der weitaus größte Teil an Emissionen eines Unternehmens – 90 % oder mehr – entstehen in der Lieferkette. Laut Boston Consulting Group entstehen weltweit 50 % aller Emissionen in acht zentralen Lieferketten.
Dies hat zur Folge, dass vor allem große Konzerne heute unter hohem Druck von ihren Stakeholdern stehen, die Emissionen ihrer Lieferkette zu reduzieren. Hierfür brauchen sie jedoch eine Datengrundlage und entsprechende Informationen zu klimabezogenen Risiken, Zielen und Emissionen ihrer Lieferanten. Diese wiederum sind meistens kleine und mittelständische Unternehmen, die nur begrenzt Möglichkeiten haben, um ihr Klimamanagement strukturiert umzusetzen.
Somit stehen zwei Unternehmensgruppen heute vor einem großen Problem. Konzerne und ihre Einkäufer:innen haben keine skalierbare Möglichkeit, um mit den bestehenden Lieferanten für die Dekarbonisierung zu kollaborieren und Neue zu identifizieren. Gleichzeitig haben Lieferanten keine Plattform zum Management und sicheren Teilen ihrer Klimadaten, um bestehende Kunden zu halten und Neue zu gewinnen.
Digitale Infrastruktur zur Dekarbonisierung der Lieferkette
Eine Lösung findet sich in neuen und spezialisierten Software-Tools wie der Climate Intelligence Platform. Der Ansatz dieser Plattform lässt sich in drei wesentliche Schritte zusammenfassen.
Den Start bildet ein Climate Performance Assessment, bei dem Unternehmen einen strukturierten und datengetriebenen Selbsttest der eigenen Klimaleistung durchlaufen. Das Assessment basiert auf international anerkannten Standards (TCFD, GHG Protocol, SBTi) und umfasst alle 5 Dimension der unternehmerischen Klimatransformation: Governance, Strategie, Transparenz, Metriken & KPIs sowie Dekarbonisierungsmaßnahmen.
Im zweiten Schritt erhält das Unternehmen eine individuelle Klima-Scorecard mit entsprechenden Handlungsempfehlungen und Benchmarks. Diese dienen als Grundlage für ein maßgeschneidertes Dekarbonisierungsportfolio sowie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Zuletzt ermöglicht es die Plattform, Maßnahmen und Fortschritte langfristig zu tracken und so kontinuierlich zu verbessern.
Auf der Climate Intelligence Platform können Unternehmen ihre Lieferanten einladen, diese Schritt zu durchlaufen, ihr Klimadaten-Management strukturiert aufzusetzen und so die Zusammenarbeit an der Dekarbonisierung der Lieferkette möglich zu machen. Denn für unser gemeinsames Ziel, den erfolgreichen Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft, brauchen wir vor allem eins: Kollaboration auf Augenhöhe.
Nachhaltige und zukunftsprägende Jobs finden
Nachhaltigkeit wird für immer mehr Menschen zu einem wichtigen Aspekt im Leben. Auch bei der Jobwahl achten Arbeitnehmer:innen zunehmend darauf, dass Arbeitgeber sich nachhaltig positionieren und sich aktiv am Umwelt- und Klimaschutz beteiligen. JOBVERDE ist eine der ersten grünen Jobplattformen und bietet Arbeitgeber:innen mit nachhaltig ausgerichteten Stellenangeboten die Möglichkeit, sich einem nachhaltigkeits-affinen Publikum zu präsentieren. Arbeitnehmer:innen, die an Nachhaltigkeit interessiert sind, können auf JOBVERDE spannende Unternehmen und Organisationen kennenlernen und einen sinnstiftenden Job für sich finden. Darüberhinaus wird im JOBVERDE-Magazin regelmäßig über Karrierethemen und nachhaltige Arbeitgeber berichtet.
Auf JOBVERDE.de haben Menschen auf Jobsuche die Möglichkeit, nachhaltige Arbeitgeber in ihrer Region zu finden. (Bild: JOBVERDE)
Gesellschaftliches Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit
Für viele Menschen spielt Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Auch Unternehmen verstehen heute, dass Nachhaltigkeit kein kurzer Trend ist, sondern dass derzeit ein wirkliches Umdenken in der Gesellschaft im Gange ist. Um sich diesem gesellschaftlichen Umschwung anzupassen, richten sich immer mehr bestehende Unternehmen nachhaltig aus. Daher achten sie zunehmend auf die Konsequenzen, die ihr Handeln in der Welt mit sich bringt. Darüberhinaus entstehen neue Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich, die umweltfreundliche Produktalternativen verkaufen oder nachhaltige Dienstleistungen anbieten.
Nicht nur aus Unternehmer:innensicht wandelt sich die Arbeitswelt in eine nachhaltige Richtung. Auch auf Seiten der Arbeitnehmer:innen nimmt der Wunsch nach sinnstiftenden Jobs zu. Ob für den Umwelt- oder Klimaschutz, den Erhalt der Artenvielfalt, den Ausbau der erneuerbaren Energien oder ein Job im sozialen Bereich: Immer mehr Menschen machen sich auf die Suche nach einer Arbeit, mit der man etwas bewirken kann und in der man eine Erfüllung findet.
Schon gewusst? JOBVERDE gehört ebenso wie das bekannte Nachhaltigkeitsmagazin LifeVERDE zur VERDE-Portalfamilie
2010 gründeten Marcus Noack und Romek Vogel JOBVERDE, seit 2011 ist es eine eigenständige Plattform. Nach wie vor sind beide Gründer sind die Inhaber des Portals, das zur VERDE-Portalfamilie gehört. Andere Plattformen sind LifeVERDE, das zugehörige Magazin rund um nachhaltigen Lifestyle, die nachhaltige Gründerplattform Grüne Startups und das neue Karriereportal JOBVERDE.at.
Die beiden JOBVERDE-Gründer Marcus Noack und Romek Vogel. (Bild: JOBVERDE)
Zur VERDE-Portalfamilie gehört außerdem der Podcast Grünes Mikro, der von Gründer Marcus Noack moderiert wird. Im Podcast treffen die Themen Karriere und Nachhaltigkeit aufeinander. In den Folgen werden spannende Persönlichkeiten mit den unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen zum Zusammenspiel von Wirtschaft und Nachhaltigkeit interviewt. Zudem spricht Host Marcus Noack mit seinen Gästen über zukunftsweisende Produkte und andere Innovationen aus dem Nachhaltigkeitsbereich.
Was JOBVERDE zu bieten hat
Auf JOBVERDE lassen sich spannende Beiträge rund um Berufswahl, Karriere und die Arbeitswelt finden. Außerdem hast du die Möglichkeit nachhaltige Arbeitgeber kennenzulernen und den passenden grünen Job für dich zu finden.
Jobs finden:
Wer auf der Suche nach einem sinnstiftenden Job ist, findet grüne Stellenanzeigen in unserem Reiter Jobs finden. Du kannst dir passende Stellenanzeigen auch über die eingebundene Schnellsuche auf jeder Seite anzeigen lassen. Über die Suchfunktion kannst du die Suchergebnisse nach Thema und Ort filtern, damit dir die Jobs angezeigt werden, die zu dir passen.
Über die Jobsuche lassen sich passende Jobs in verschiedenen Arbeitsbereichen finden. (Bild: JOBVERDE)
JOBVERDE-Online-Magazin:
Im Bereich Personalexpert:innen teilen Expert*innen aus der Berufspraxis ihr Wissen zu aktuellen spezifischen Themen, wie beispielsweise der Generation Z in der Arbeitswelt oder wie Inklusion am besten gelingt.
In unserer Innovator:innen-Kategorie erzählen Personen aus dem Nachhaltigkeitsbereich ihre spannenden Wege, wie sie zur Nachhaltigkeit gefunden haben. Darunter sind unter anderem Unternehmensgründer*innen, Influencer*innen und Reporter*innen.
Auch wer sich konkret über nachhaltige Arbeitgeber:innen informieren möchte, wird bei unseren Arbeitgeber*inneninterviews fündig. In den Interviews stellen Arbeitgeber*innen aus dem Nachhaltigkeitsbereich sich und ihre Unternehmensphilosophie vor. Außerdem erklären sie, was das Unternehmen zu einem besonderen und ansprechenden Arbeitgeber macht und wie du dich in ihr Team einbringen kannst.
Im Bereich “Nachhaltige Arbeitgeber*innen” finden sich interessante Interviews mit den Personalverantwortlichen nachhaltiger Unternehmen.(Bild: JOBVERDE)
Unter News & Tipps findest du spannende Beiträge zu Karrierethemen und erfährst mehr über die anstehenden Events im beruflichen Bereich. Es gibt Artikel zu Themenkomplexen, wie Karrierepodcasts, Recruiting-Trends oder E-Mobilität.
Grüne Arbeitgeber:innen:
In unserer Rubrik Grüne Arbeitgeber:innen stellen sich Unternehmen aus grünen und sozial-nachhaltigen Branchen vor und zeigen auf, was sie als Arbeitgeber ausmacht. Hierbei sind die Unternehmen nach Themen unterteilt. Kategorien sind unter anderem: Erneuerbare Energien, Grüne Kommunikation & CSR (Corporate Social Responsibility) und Grüne NGO’s. Darüberhinaus findest du neben den Stellen, die das Unternehmen aktuell ausschreibt, in den einzelnen Arbeitgeberprofilen auch Infos zu den Mitarbeiter:innenbenefits.
Karriere Guide:
Im Karriere-Guide lassen sich Events und Bildungsangebote im Nachhaltigkeitsbereich finden. Du findest hier nachhaltige Messen zu Themen, wie vegane Ernährung, grüne Jobs oder der Energiewende. Wer sich in Sachen Nachhaltigkeit weiterbilden möchte, kann sich hier außerdem grüne und nachhaltige Studiengänge sowie Weiterbildungsprogramme anschauen.
Der JOBVERDE-Newsletter:
JOBVERDE hat einen Newsletter, mit dem du einmal pro Monat über Neuigkeiten aus der Arbeitswelt informiert wirst. Mit dem JOBVERDE-Newsletter bleibst du auf dem neuesten Stand, was unsere Interviews mit nachhaltigen Arbeitgebern, die nächsten Events im Nachhaltigkeitsbereich, Tipps von Personal-Expert*innen und vieles mehr angeht.
JOBVERDE-Job-Alert:
Wenn du dich beim JOBVERDE-Job-Alert anmeldest, wirst du immer per Mail informiert, sobald es neue Stellenanzeigen gibt, die deinen angegebenen Kriterien entsprechen. Auf diesem Weg kannst du auch passiv deinen sinnstiftenden Job finden.
Mit dem JOBVERDE-Job-Alert kann man sich per Mail über neue passende Stellenanzeigen informieren lassen. (Bild: JOBVERDE)
Für nachhaltige Arbeitgeber:innen bietet JOBVERDE die Möglichkeit, ihre grünen Jobanzeigen im Stellenportal zu schalten, sich als Unternehmen für Bewerber:innen zu präsentieren. In einem Arbeitgeber:inneninterview können von uns gestellte Fragen zur Unternehmensidee, zu den Benefits für Teammitglieder, der Arbeitskultur und weiteren Themen, die für Arbeitnehmer:innen wichtig sind, beantwortet werden.
Meilenstein im Sustainability Reporting – Neuer CSRD-Vorschlag steht fest
Monatelang wurde verhandelt, jetzt wurde sie finalisiert: die neue CSRD Richtlinie. Die europäische Wirtschaft wird in Zukunft von neuen Standards im Sustainability Reporting bestimmt.
Bei dem neu veröffentlichten Vorschlag der CRSD (Corporate Sustainability Reporting Directive), handelt es sich um einen überarbeitete Version der bestehenden CSRD-Vorschriften zur Offenlegung nichtfinanzieller Informationen. Diese galten bislang als unzureichend, um von den Investoren in angemessenem Maße berücksichtigt zu werden. Doch es gibt ein Licht am Ende des Tunnels! Die neue CSRD Richtlinie ermöglicht ein detaillierteres und umfangreicheres Reporting und mehr Transparenz in Unternehmen. Finde hier die wichtigsten Erkenntnisse über den neuen CSRD-Vorschlag:
1. Detailliertere Berichtsanforderungen von Klimabelangen
Transparenz macht den Unterschied! Die neue CSRD Richtlinie sorgt dafür, dass klimarelevante Informationen von Unternehmen leichter zugänglich, qualitativ hochwertiger und vergleichbarer werden. Große Unternehmen sind verpflichtet, über soziale und ökologische Belange, Menschenrechte sowie staatliche Faktoren zu berichten. Dabei müssen die Angaben nun extern geprüft werden und in einem eigenen Abschnitt des Jahresberichts erscheinen.
2. Mehr als 50.000 Unternehmen in Europa betroffen
Zunächst sind Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, die bereits der Richtlinie über die Nichtfinanzberichterstattung (NFRD) unterliegen, aufgefordert die Berichte für das Geschäftsjahr 2024 zu erstellen und 2025 zu veröffentlichen. Alle anderen großen Unternehmen sind erst ein Jahr später zur Berichterstattung verpflichtet. Kapitalmarktorientierte KMU werden ab dem Geschäftsjahr 2026 einbezogen.
Ab wann gilt die CSRD für Unternehmen?
1. Januar 2024 für Unternehmen, die bereits der Richtlinie über die nichtfinanzielle Berichterstattung unterliegen
1. Januar 2025 für große Unternehmen, die derzeit noch nicht von der Richtlinie über die nichtfinanzielle Berichterstattung betroffen sind
1. Januar 2026 für börsennotierte KMU, kleine und nicht-komplexe Kreditinstitute und firmeneigene Versicherungsunternehmen
Darüber hinaus müssen nicht-europäische Unternehmen, die in der EU einen Nettoumsatz von 150 Millionen Euro erzielen und mindestens eine Tochtergesellschaft oder Niederlassung in der EU haben, über ihre ESG-Auswirkungen berichten.
3. Im Einklang mit globalen Standards
Die neuen CSRD-Leitlinien wurden im Einklang mit verbindlichen EU-Standards, wie z. B. den Vorschlägen des TCFD sowie der EU-Taxonomie und dem bestehenden NFRD entwickelt. Konkret umfasste die Berichterstattung Folgendes:
- Das Greenhouse Gas Protocol- Emissionen nach Scope 1, 2 und 3 transparent offenlegen
- Die Auswirkungen auf 6 EU-Umweltziele – Berichterstattung darüber, wie sie wesentlich zu den Umweltzielen der EU-Taxonomie beitragen und dabei keines dieser Ziele verletzen:
- Abschwächung des Klimawandels
- Anpassung an den Klimawandel
- Wasser- und Meeresressourcen
- Kreislaufwirtschaft
- Umweltverschmutzung
- Biodiversität und Ökosysteme
- Bestehende ESG-Standards wie die GRI
- Responsible Business Guidelines (OECD) – Offenlegung der gesamten Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette
CSRD – der Wegbereiter der Wirtschaft
Die CSRD sowie andere internationale Reporting Richtlinien zeigen schon jetzt: In Zukunft wird weltweit jedes Unternehmen seine Klimaauswirkungen transparent offenlegen müssen. Dies soll Investoren helfen, Kapitalströme in Richtung nachhaltiger Investitionen umzulenken und finanzielle Risiken des Klimawandels zu managen.
Darin lässt sich eine enorme Chance für eine eine nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschaft erkennen. Es ist ein Anreiz und die Motivation für Unternehmen, effektive Klimaschutzmaßnahmen heute umzusetzen. Es ermöglicht Unternehmen, sich heute als Vorreiter zu positionieren und darüber hinaus Geschäftspartner auf dem Weg dorthin zu unterstützen.
Du möchtest erfahren, wie Unternehmen sich heute am besten auf die CSRD vorbereiten und die Klimatransformation im eigenen Unternehmen jetzt voranzutreiben? Finde hier unser Whitepaper zur CSRD mit weiteren Einblicken zum Sustainability Reporting.
Beitragsbild: Unsplash
Durch nachhaltigen Einkauf die Klimatransformation im Unternehmen umsetzen
Eine faire und klimafreundliche Wirtschaftsweise verlangt insbesondere eine nachhaltige Beschaffung. Viele Unternehmen sind aktuell dabei, erste Maßnahmen dazu umzusetzen, doch in den meisten Fällen fehlt ein strukturierter Ansatz, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Die globalen Lieferketten sind aktuell fast dauerhaft im Krisenmodus und es fehlt vielen Einkaufsverantwortlichen ausreichend Zeit, sich systematisch mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Wie können sie dennoch eine nachhaltige Beschaffung etablieren und ihre Einkaufsorganisation mit zahlreichen Unterstützungsangeboten auf diese Transformation vorbereiten und sogar zertifizieren lassen? Das haben wir im CHOICE Event #40 von Sarah Baer vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) sowie von Yvonne Jamal vom JARO Instituts für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V. erfahren. Die wichtigsten Erkenntnisse aus ihrem Vortrag haben wir für Dich zusammengefasst.
Was kostet uns die Klimatransformation?
Die Höhe der Kosten für die Klimatransformation sind für viele immer noch schwer greifbar. Für einen ersten Eindruck schauen wir uns daher ein paar wichtige Zahlen an, die vor allem zeigen: Klimaschutz kostet Geld – kein Klimaschutz kostet noch mehr Geld!
Alleine im Jahr 2020 betrugen die weltweiten wirtschaftlichen Belastungen und Schäden durch Naturkatastrophen bereits 190 Mrd. Dollar (Quelle: Swiss Re Institute 2021). Wohlgemerkt sind in diese Zahl noch nicht die verheerenden Katastrophen des letzten Jahres eingerechnet wie die Flut im Juli 2021 im Ahrtal oder die Waldbrände in Australien, Kanada oder den USA. Zu den wirtschaftlichen Schäden kommt noch der zunehmende Verlust unserer natürlichen Umwelt. Hierzu zählen sowohl das Sterben der Korallenriffe, Vergrößerung der Waldbrandflächen, verkleinerter Lebensraum für viele Tierarten und entsprechendes Massenaussterben.
Demgegenüber stehen die Investitionskosten für einen flächendeckenden Wandel hin zu einer weltweit klimakompatiblen Wirtschaft. Experten schätzen, dass ca. 2 % des jährlichen weltweiten Bruttoinlandsprodukts notwendig sind, um die Klimatransformation umzusetzen. Das entspricht ca. 1,6 Billionen Euro. Um einen besseren Eindruck von dieser Zahl zu bekommen, hilft der Vergleich zu anderen aktuellen Ausgaben und Investitionsvolumen: So wurde weltweit für das Militär im Jahr 2020 bereits 2,4 % des jährlichen weltweiten BIP ausgegeben (= 1,75 Billionen Euro) und für die weltweiten Hilfsmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie in den ersten 9 Monaten 2020 sogar 14 % des jährlichen weltweiten BIP (= 10,5 Billionen Euro).
Wir sehen also, die nötigen Investitionen für die Klimatransformation sind realisierbar und verhindern vor allem weitaus größere Kosten. Was bedeutet das nun für den Einkauf und wie kann er eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des unternehmerischen Klimaschutzes einnehmen?
Der Einkauf als Multiplikator nach Innen und Außen
Der Einkauf nimmt gleich einer Spinne in ihrem Netz eine wichtige Vermittlerposition im komplexen Prozess-Geflecht der Klimatransformation ein. Denn auch wenn natürlich im Vorstand oder den CSR-Abteilungen die wichtigen klimarelevanten Maßnahmen des Unternehmens geplant und vorangetrieben werden, entscheiden letztlich die Einkaufsleiter:innen, wofür das Geld des Unternehmens ausgegeben wird. Zudem prägen sie durch ihre Einkaufsentscheidungen die Nachfrage am Markt und nehmen entsprechend Einfluss darauf, welche neuen Angebote dort entstehen.
Bei der Perspektive nach Innen, tauscht sich der Einkauf zunächst intensiv mit dem Vorstand & der Geschäftsführung des Unternehmens aus, da er sowohl dessen Vorgaben ausführen soll, aber auch wichtige Impulse geben kann. Zusammen mit der Finanzabteilung als aus der CSR-Abteilung geht es aktuell beim Thema Sustainable Finance vor allem darum, dass klimarelevante Daten aus der Lieferkette für entsprechende ESG-Reportings erhoben und transparent gemacht werden. Aber auch für weitere Bereiche wie Sales & Marketing oder die Personalabteilung beim Thema Recruiting werden die Klimatransformation und entsprechende Fortschritte durch den Einkauf immer wichtiger.
Nach Außen sind in erster Linie natürlich die Lieferanten der wichtigste Ansprechpartner für den Einkauf. Mit ihnen zusammen gilt es, mehr Transparenz zu klimarelevanten Themen und Prozessen aufzubauen und so erfolgreich Dekarbonisierungsmaßnahmen entlang der gesamten Lieferkette umzusetzen. Aber auch weitere externe Stakeholder – wie die Zivilgesellschaft oder Kund:innen – können sowohl sowohl von der Arbeit und Expertise des Einkauf profitieren als auch die Arbeit des Einkaufs an der Umsetzung der Klimatransformation durch Know-How – z. B. von Fach-Verbänden oder der Forschung – unterstützen.
Die vier Schritte zur nachhaltigen Beschaffung
Um die zentrale Rolle des Einkaufs bei der Klimatransformation nun wahrzunehmen und in die Tat umzusetzen, haben sich vor allem vier folgenden Schritte nach dem nachhaltigen Beschaffungsprozess-Modell von Fröhlich bewährt (Quelle: CSR und Beschaffung, Das nachhaltige Beschaffungsprozess-Modell, Elisabeth Fröhlich (Fröhlich et al. 2013, S. 214)):
- Die Basis schaffen
- Unterstützung des Top Managements einholen
- Verbündete im Unternehmen finden
- Alle relevanten Stakeholder identifizieren
- Wesentlichkeitsanalyse für Ihre Warengruppen durchführen
- Nachhaltige Beschaffungsziele definieren
- Beschaffungsprozesse um nachhaltige Aspekte erweitern
- Nachhaltige Beschaffungsstrategie formulieren
- Richtlinien, AEBs und Verträge anpassen
- Nachhaltigkeitsprogramm für den Einkaufentwickeln (dabei den gesamten Beschaffungsprozesses berücksichtigen)
- Kommunikations- und Schulungsmaßnahmen
- Aktive Einbindung der Lieferkette
- Lieferkette aktiv einbinden
- Nachhaltige und transparente Kriterien für die Lieferantenauswahl und -bewertung festlegen
- Faire Zusammenarbeit mit Lieferanten auf Augenhöhe zur gemeinsamen Steigerung der Nachhaltigkeitsleistung
- Vorlieferanten (Multi-Tier Supplier) einbeziehen
- Erfolgskontrolle
- Wirksamkeit der Maßnahmen mit vorab festgelegten Indikatoren überprüfen
- Transparent über den Fortschritt und Herausforderungen berichten
- Eventuelle Korrekturmaßnahmen einleiten und Ziele stetig steigern (KVP)
Zertifizierung für eine nachhaltige Beschaffungsorganisation
Zu guter Letzt besteht für Unternehmen sowie ihren Einkaufsabteilungen die Möglichkeit einer Zertifizierung als nachhaltige Beschaffungsorganisation. Hiermit können sie nicht nur den eigenen Stand der Klimatransformation überprüfen und für externe Stakeholder validieren lassen – gleichzeitig bietet es ihnen auch eine hilfreiche Anleitung für die weitere Umsetzung klimarelevanter Maßnahmen. Ein Beispiel hierfür ist die BME-Zertifizierung „Nachhaltige Beschaffungsorganisation“. Sie gliedert sich in drei unterschiedliche Level, von einer Online -Selbstanalyse bis hin zur Vor-Ort-Auditierung der Umsetzung des Nachhaltigkeitsprogrammes mit jährlichem Überwachungsaudit.
Wer die Zertifizierung durchführen lassen will, muss sich zu bestimmten Mindestkriterien verpflichten. Diese geben einen anschaulichen Leitfaden für eine nachhaltige Einkaufspraxis und lauten:
- Erklärung der Geschäftsführung zur Einhaltung der Menschenrechte
- Erstellung eines Supplier Code of Conduct (oder die Nutzung z.B. des BME Code of Conduct
- Entwicklung einer nachhaltigen Beschaffungsstrategie (inkl. Risikoanalyse, Ziele, Maßnahmen & Indikatoren)
- Benennung eines Nachhaltigkeitsverantwortlichen für den Einkauf
- Umsetzung und Fortführung der Beschaffungsstrategie in Form eines Nachhaltigkeits-Programms für den Einkauf mit priorisierten Handlungsfeldern, Zielsetzung und Verantwortlichkeiten
- Integration von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in die operativen und strategischen Beschaffungsprozesse durch die Formulierung einer nachhaltigen Beschaffungsrichtlinie
- Kaskadierte Lieferkettenanalyse: Schaffung von Transparenz in der Lieferkette von mindestens 3 wesentlichen Lieferanten pro Jahr
- Erstellung eines jährlichen Nachhaltigkeitsberichts der Beschaffung mit Management Review der Strategie/gesetzten Ziele und Optimierungsplan
- Beteiligung an einer jährlichen BME Erhebung zu definierten KPIs für eine regelmäßige Benchmark Analyse
Mit der Zertifizierung und den Mindestkriterien bietet der BME Unternehmen jeder Größe die Möglichkeit, Fragestellungen zur nachhaltigen Beschaffung zu strukturieren und in das eigene Risikomanagement zu integrieren.
Vielen Dank für Eure Einblicke, Yvonne und Sarah! Das CHOICE Event könnt Ihr Euch im verlinkten Video ansehen.
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Supply Chain Action – FUNKEs Weg zur Klima-Transparenz in der Lieferkette
Ab 2023 wird die Einhaltung des deutschen „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes“ für alle Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitenden verpflichtend sein – und mit dem bevorstehenden EU-Supply Chain Act zeichnen sich sogar noch strengere Vorschriften ab. Um diese neuen Gesetzgebungen zu bewältigen, steht der Einkauf vor der großen Herausforderung, die Transparenz bezüglich Menschenrechten und Umweltstandards in der Supply Chain seines Unternehmens jetzt drastisch zu erhöhen.
Wie geht ein führender Konzern wie die FUNKE Mediengruppe hierbei konkret vor? Genau das haben wir im CHOICE Event #39 von Gundula Ullah, Bereichsleitung Einkauf & Sustainability bei der FUNKE Mediengruppe, erfahren. Die wichtigsten Erkenntnisse aus ihrem Vortrag haben wir für Dich zusammengefasst.
Das Unternehmen FUNKE und seine Klimaziele
Die FUNKE Mediengruppe beschäftigt als drittgrößtes deutsches Medienhaus rund 1.500 Journalist:innen und 4.500 Medienmacher:innen in den Geschäftsfeldern Regionalmedien, Frauen- und Programmzeitschriften sowie Digitales. Im Bewusstsein der sich aktuell wandelnden Medienbranche hat die Gesellschafterfamilie ihr Commitment zu nachhaltigem Handel bekräftigt und will so “Strukturen und Prozesse schaffen, mit denen wir auch in den kommenden Jahren guten Journalismus ermöglichen“.
Hierfür wurden spezifische Nachhaltigkeitsziele für FUNKE – abgeleitet von den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen – definiert, welche die für FUNKE relevanten industriellen und regulatorischen Herausforderungen sowie Kunden-Zielgruppen berücksichtigen. Basierend auf den SDGs 5, 7, 8, 9, 12 und 13 verpflichtet sich FUNKE auf die Einhaltung der Ziele:
- Erreichen der CO2-Neutralität für die Medienhäuser bis 2035
- CO2-neutrale Wertschöpfungskette unserer Produkte (ZS/ZT) – „vom Baum bis zum Briefkasten“
- Stärkung des sozialen Engagements sowie Förderung von Diversity & Inklusion innerhalb der Gruppe
- Einhaltung von hohen Standards, gesetzlichen Regelungen und journalistischer Unabhängigkeit in unserem täglichen Handeln
Nachhaltigkeit in der Lieferkette fängt im Einkauf an
Für die Umsetzung all dieser Ziele sowie die Vorbereitung der FUNKE Mediengruppe auf das kommende Lieferkettengesetz spielt der Einkauf eine zentrale Rolle. Denn die Kosten für die externe Wertschöpfung stehen letztlich ca. 50 % des Konzernumsatzes gegenüber. Die Wertschöpfungskette bei FUNKE sieht hierbei wie folgt aus:
Für jeden Bereich der Lieferkette hat sich FUNKE entsprechende Maßnahmen vorgenommen. Beim Energiebezug für den Betrieb der Druckereien sowie der Medienhäuser und Redaktionen möchte sich FUNKE in Richtung eines nachhaltigen Energiemix transformieren. Die Papierindustrie ist bereits generell stark zum Nachhaltigkeitsaspekt aufgestellt mit Kreislaufprozessen, die recyceltes Papier 5 bis 7 Mal wiederverwerten. Eine Herausforderung stellen allerdings noch die unterschiedlichen Reportingstandards bei der CO2-Transparenz des eingekauften Papiers dar. Um die IT zum Verfassen der Artikel klimakompatibler zu gestalten, sind entsprechende digitale Lösungen gefragt. Hier müssen vor allem neue nachhaltige Ausschreibungskriterien umgesetzt werden.
Die Marktbereiche, welche die Anzeigen verkaufen und Werbungen schalten, sehen sich zunehmend mit Forderungen nach klimaneutralen Werbeformen von B2B-Kunden konfrontiert und müssen entsprechend nachhaltigere Ansätze bei Prämien und Kampagnen entwickeln. Beim Druck sind insbesondere Tiefdruck und das Heatset-Verfahren sehr energie-intensiv. FUNKE will deshalb mit den Druckereien in den Austausch gehen und gemeinsam erarbeiten, wie der Energieverbrauch reduziert werden kann. Zuletzt denkt FUNKE auch über nachhaltige Modelle in der Zustellung bei Tageszeitung nach und testet hierfür flächendeckende Ansätze mit Elektromobilität und Wasserstoff-Antrieb.
FUNKEs Herangehensweise? – Erstmal Transparenz!
Um die verschiedenen Bereiche der Lieferkette im Sinne von FUNKEs Nachhaltigkeitsstrategie zu transformieren, beginnt das Unternehmen zunächst mit einer grundlegenden Herstellung von Transparenz in Bezug auf CO2. Mithilfe einer Climate-Tech-Plattform wird daher ein Corporate Carbon Footprint erstellt, um auf diese Weise so viele Primärdaten wie möglich für den Scope 3 der Kern-Warengruppen (Papier, Druck, etc.) nutzen zu können.
Das Emissionskontroll-Tool berechnet und analysiert den FUNKE CO2-Fußabdruck vollständig digital und prognostiziert zukünftige Nachhaltigkeitsszenarien auf der Grundlage von Datenheuristiken (z. B. künftiger Fußabdruck bei zukünftig weniger Print- und mehr Digitalabos). Um die ordnungsgemäße Anwendung der Emissionsbilanzierungsstandards sicherzustellen, erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Zertifizierungsstellen (z. B. GHG). Die Analysen sind „audit-ready“, sodass die neuesten Anforderungen zur Datenprüfung durch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (z. B. KPMG, GRI, CDP) für den Nachhaltigkeitsbericht erfüllt werden können. Der Zugang zur Plattform ist zudem simpel gestaltet, sodass innerhalb des Unternehmens unterschiedliche Abteilungen ihre Daten ins Tool hochladen können.
Der Weg zur Transparenz in der Lieferkette
Als weitere Maßnahmen ist FUNKE aktuell auf dem Weg, sich als nachhaltige Beschaffungsorganisation vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) zertifizieren zu lassen. Dadurch verpflichtet sich das Unternehmen, die vom Verband definierten nachhaltigen Aspekte und Kriterien in ihre Einkaufsprozesse zu integrieren. Der erste Schritt hierfür ist ein Selbstaudit sowie die Planung und Selbstverpflichtungserklärung zur Erfüllung der Mindestkriterien. Danach entwickelt FUNKE eine Strategie zur Umsetzung der Anforderungen des BMEs. Nach der Umsetzung werden die Maßnahmen sowohl vom BME als auch durch externe unabhängige Prüfer überprüft und so ein jährlicher Verbesserungsprozess angestoßen.
Um die Transparenz-Bemühungen weiter zu unterstützen sowie das Unternehmen auf das im Januar 2023 in Kraft tretende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorzubereiten, nutzt FUNKE eine digitale Unterstützung zum Lieferketten-Screening. Damit kann sich FUNKE digital von ihren Lieferanten die Bestätigung einholen, dass sie sämtliche Anforderungen erfüllen, die mit dem neuen Gesetz einherkommen.
Wichtige Learnings
Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit musste FUNKE bisher mit verschiedenen Herausforderungen kämpfen:
- Feedback der Lieferanten zum Vorhaben „Nachhaltigkeit“ ist kritisch – viele Lieferanten sind auch noch unvorbereitet im Punkt „Nachhaltigkeit“.
- Historisch gewachsene Unternehmensstrukturen verhindern schnelle nachhaltige Ausrichtung.
- „Human Factor“: Kolleg:innen müssen abgeholt und von nachhaltigen Instrumenten überzeugt werden.
- Fehlendes Tracking der bereits vorhandenen Maßnahmen innerhalb des Unternehmens.
Gleichzeitig konnte das Unternehmen aber auch bereits erste Erfolge verbuchen:
- Level 1 der BME Zertifizierung bereits erreicht mit finaler Abnahme durch den Verband.
- Breite Akzeptanz und Unterstützungsbereitschaft innerhalb des Unternehmens.
- Erfolgreiche Entwicklung konkreter User Journeys für die Anwendung nachhaltiger Instrumente im Einkauf.
- Aufnahme von nachhaltigen Aspekten in der Einkaufsstrategien und strategischen Werkzeugen (z.B. Prozesshandbuch).
Vielen Dank für Deine Einblicke, Gundula! Das CHOICE Event könnt Ihr Euch im verlinkten Video ansehen.
So funktioniert eine multidimensionale Klimaanalyse – Warum es wichtig ist, nicht nur den CO2-Fußabdruck zu messen
Bei der Klimastrategie eines Unternehmens denken viele vor allem schnell an den „CO2-Footprint“. Klar: Wenn es um unternehmerischen Klimaschutz geht, dreht sich alles um Treibhausgasemissionen und darum, wie Unternehmen CO2 reduzieren oder ausgleichen können. Jedoch wird bei einer Klimaanalyse mit Hauptfokus auf die CO2-Emissionen häufig zu kurz gedacht.
Kohlenstoffemissionen sind zwar eine zentrale Kennzahl für den Klimareifegrad eines Unternehmens und werden von Interessengruppen und Investoren während einer Klimaanalyse oft als Schlüsselfaktor von Nachhaltigkeit hervorgehoben. Dennoch ist die Klimawirkung eines Unternehmens viel umfangreicher als die ausgestoßenen Emissionen. Die Klimaleistung eines Unternehmens vollständig zu erfassen, erfordert eine viel umfassendere Betrachtung als lediglich die Berechnung der CO2-Emissionen. Wieso, erfährst du im Folgenden.
1. CO2-Fußabdruck nicht gleich ökologischer Fußabdruck
Zunächst wird selten zwischen dem CO2-Fußabdruck und dem sogenannten „ökologischen Fußabdruck“ eines Unternehmens unterschieden. Der CO2-Fußabdruck stellt die Treibhausgasemissionen (nicht nur Kohlenstoff sondern auch alle anderen klimaschädlichen Treibhausgase, wie Methan oder Lachgas) dar. Der „ökologische Fußabdruck“ ist ein komplexerer Nachhaltigkeitsindikator und umfasst darüber hinaus alle anderen Einflussfaktoren einer Unternehmenstätigkeit. Hierbei wird sowohl der Ressourcenverbrauch und die Landnutzung als auch Schädigungen der Ökosysteme und der Einfluss auf die ökologische Vielfalt betrachtet. Überdüngung, Übersäuerung und die Zerstörung der Ozonschicht sind weitere Faktoren, die in den ökologischen Fußabdruck hineinspielen.
2. Die unternehmerische Klimaleistung ist nicht eindimensional
Desweiteren ist die Klimaleistung eines Unternehmen nicht nur an den ökologischen Umweltbelastungen festzumachen. Es benötigt hier eine viel umfangreichere Klimaanalyse, welche alle Dimensionen der unternehmerischen Klimawirkung erfasst. Wichtig ist beispielsweise auch, inwiefern das Geschäftsmodell eines Unternehmens zu den EU-Klimazielen beiträgt und in welcher Intensität bereits Klimaziele umgesetzt werden. All dies ist Teil der Klimawirkung eines Unternehmens und sollte bei der Klimaanalyse gleichermaßen einbezogen werden.
Die Klimawirkung ganzheitlich betrachten
Es gilt also, die Klimawirkung als Ganzes zu betrachten. So lassen sich dementsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaleistung im Unternehmen gestalten, welche unter allen Gesichtspunkten am effizientesten funktionieren. Denn ein ausschließlicher Fokus auf Kohlenstoffemissionen führt sowohl dazu, dass andere Faktoren von der Analyse ausgeschlossen sind und sich Risiken schlecht abschätzen lassen, als auch dass wichtige Potenziale zur Verbesserung der eigenen Klimaleistung nicht genutzt werden können.
Um dies zu verhindern, führen Unternehmen schon heute eine multidimensionale Klimaanalyse durch. Mithilfe des CLIMATE Performance Assessments können Unternehmen die eigene Klimaleistung entlang internationaler Standards beleuchten. Die datengetriebene Analyse-Software ermöglicht eine schnelle und strukturierte Erfassung klimarelevanter Daten und unterstützt Unternehmen dabei, die eigenen Klimastärken sowie -risiken entlang fünf verschiedener Dimensionen nachzuvollziehen. Ziel ist es dabei, die eigene Klimaleistung zu verstehen, um im zweiten Schritt effektive Maßnahmen zur CO2-Reduktion zu identifizieren und umzusetzen.
Die 5 Dimensionen des CLIMATE Performance Assessments für eine umfangreiche Klimaanalyse
1. Wirkungsmodell
Im Vordergrund steht hier die Verankerung von Klimaschutz im eigenen Geschäftsmodell. Entlang der Regulationen der EU-Taxonomie werden Unternehmenstätigkeiten in Bezug auf die EU-Klima- und Umweltziele bewertet. Als „ökologisch nachhaltig“ bzw. „grün“ gelten Unternehmensaktivitäten, sobald sie die Umsetzung von mindestens einem der sechs EU-Klima- und Umweltziele fördern und dabei keines der anderen maßgeblich beeinträchtigen.
2. Klimamanagement
Das Klimamanagement eines Unternehmens zu betrachten, wird künftig immer wichtiger, um Klimaziele zu erreichen und den Anforderungen von Seiten der Politik und Kund:innen entsprechend zu handeln. In Übereinstimmung mit Empfehlungen der Task Force of Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und dem Carbon Disclosure Project (CDP) befasst sich diese Dimension mit den internen Governance- und Führungsprozessen einer Organisation. Es wird untersucht, inwiefern es in einem Unternehmen Verantwortliche speziell für die Identifizierung und das Management klimarelevanter Themenbereiche gibt und wie sie klimabezogene Chancen und Risiken identifizieren und steuern.
3. Klimaeinfluss
Für diese Dimension sind zentrale Klimakennzahlen, wie der unternehmensweite und produktbezogene CO2-Fußabdruck wichtig. In das Rating dieser Dimension fließen zusätzlich relevante Daten zu unternehmerischen Klimaauswirkungen, wie z. B. Ressourcen- und Energieverbrauch sowie Abfallmanagement ein. Genau zu identifizieren, welche Emissionstreiber im Unternehmen vorliegen, ist die Grundlage dafür, passende und wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln und CO2-Reduktionsstrategien zu implementieren.
4. Transparenz
Transparente Kommunikation und Offenlegung klimarelevanter Daten werden für Unternehmen künftig immer wichtiger. Investor:innen und Kreditgeber:innen sowie Verbraucher:innen fordern zunehmend vergleichbare, klimabezogene Daten und eine verantwortungsvolle Unternehmenspraxis. In Übereinstimmung mit der Global Reporting Initiative (GRI) wird hier überprüft, ob ein Unternehmen den Berichtspflichten über soziale und ökonomische Auswirkungen ausreichend nachkommt.
5. Ökologisches Handeln
Durch die Umsetzung kurzfristiger und effizienter Maßnahmen, sogenannter Quick Wins, lässt sich erhebliches Einsparpotenzial ausschöpfen. Diese Dimension untersucht, inwieweit Unternehmen entlang der 9 Impact Kategorien – in Bereichen wie Energie, Gebäudemanagement, Mobilität, Finanzen, Digitales und freiwillige CO2-Kompensation – Klimaschutzmaßnahmen ergreifen.
Die Chance der Klimatransformation ergreifen
Entlang dieser 5 Dimensionen lässt sich die Klimawirkung eines Unternehmens realistisch abzeichnen und Stärken sowie Potenziale im Hinblick auf klimabezogene Chancen aufdecken. So können Unternehmen einen Überblick gewinnen und gezielte Maßnahmen für eine klimakompatible Unternehmensführung implementieren. Anstatt allein die CO2-Emissionen zu betrachten, sollte ein ganzheitlicher Ansatz es Unternehmen ermöglichen, klimarelevante Chancen wahrzunehmen und die Weichen auf eine klimakomapatible Zukunft zu stellen.
Dich interessiert, was Du gelesen hast und Du möchtest ein CLIMATE Performance Assessment für Dein Unternehmen durchführen, um den nächsten Schritt hin zu einer erfolgreichen Klimatransformation zu gehen? Melde Dich gern bei uns und vereinbare ein persönliches Gespräch!
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Recyclingprozesse verbessern, Emissionen einsparen
Interviewpartner: Felix Heinricy ist COO und Co-Founder bei Resourcify. Das Unternehmen unterstützt dabei, Abfallmanagementprozesse und Recycling im Unternehmen mithilfe von digitaler Software zu optimieren und dabei Weg in Richtung Zero Waste zu ermöglichen.
Im Interview mit THE CLIMATE CHOICE spricht Felix Heinricy darüber, was ein zukunftsorientiertes und klimarelevantes Geschäftsmodell für die eigene Klimawirkung bedeutet und wie Resourcify auch darüber hinaus die Klimatransformation vorantreibt.
Resourcify bietet Unternehmen eine Recycling-Plattform, mit der sie ihre täglichen Abläufe im Abfallmanagement digitalisieren können. Mit der Software sind sie in der Lage, ihre Recyclingprozesse einfach und transparent zu verwalten, zu verfolgen und zu verbessern. Gleichzeitig können sie ihren Verwaltungsaufwand senken und bis zu 30 % der Kosten im Vergleich zur herkömmlichen Abfallwirtschaft einsparen. Damit unterstützen wir Unternehmen dabei, das Ziel Zero Waste und eine abfallfreie Zukunft zu erreichen.
Tausende von Unternehmen – darunter die Hornbach Baumarkt AG, Syntegon Packaging Technology und das Universitätsklinikum Bonn – nutzen jeden Tag unsere preisgekrönte Recycling-Plattform und vertrauen auf unser Nachhaltigkeitskonzept als Best Practice, um ihre Recyclingprozesse zu verbessern und Abfälle zu reduzieren.
Die meisten denken dabei sofort an die energetische Dämmung von Gebäuden oder die Umstellung auf erneuerbare Energien. Dabei kann das Abfallmanagement ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dazu muss Unternehmen jedoch bewusst werden, welche Abfälle bei ihnen überhaupt anfallen und wie diese besser recycelt und wiederverwendet werden können. Denn viele Abfälle sind eigentlich Wertstoffe. Diese Transparenz wird erst mit digitalen Lösungen möglich.
Mit unserer Software haben Unternehmen einen transparenten Einblick in ihr Abfallmanagement. Sie sehen, welche Abfälle wo anfallen, wie die Abfalltrennung funktioniert und wie sie ihre Verwertungswege optimieren können und ein besseres Recycling erreichen. Dadurch können sie viel einfacher als bisher Abfälle in Wertstoffe verwandeln, schneller ihre Recyclingziele erreichen und insgesamt nachhaltiger wirtschaften.
Die Teilnahme beim CLIMATE Performance Assessment war für uns sehr interessant, weil wir so erkennen konnten, wo wir in den verschiedenen Bereichen stehen. Ob beim Geschäftsmodell, beim Thema Unternehmensführung oder unserer eigenen CO2-Bilanz – wir sahen, wo unsere Stärken liegen und wo es Potenzial gibt, noch besser zu werden.
Das CLIMATE Performance Assessment hat uns bestätigt, dass Resourcify mit seinem nachhaltigen Geschäftsmodell einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet. Insbesondere unsere Abfallmanagement-Software, die Unternehmen dabei hilft, ihr Recycling radikal zu verbessern, hat eine starke klimarelevante Wirkung, da sie den Weg zu Zero Waste und hin zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützt. Außerdem wurden wir bestärkt, eine Funktion zu entwickeln, die ermittelt, wie viel CO2 unsere Kunden mit unserer Software in den verschiedenen Abfallströmen einsparen.
1. Transparenz: Sorgen Sie für konkrete und praktisch umsetzbare Erkenntnisse über alle Abfall- und Recyclingprozesse.
2. Nachhaltigkeit: Stellen Sie Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt Ihrer Unternehmensstrategie und stellen Sie Ihr Unternehmen so auf, dass es langfristig erfolgreich ist.
3. Recycling: Verbessern Sie die Recyclingquoten und damit die Umweltauswirkungen Ihres Unternehmens.
Du willst auch einen besseren Überblick über die klimarelevanten Chancen und Risiken Deines Unternehmens bekommen? Dann melde Dich bei uns und fordere Informationen zum CLIMATE Performance Assessment an.
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CO2-Reduktion durch Energiemanagement – Best Practices von enretec
Interviewpartner: Michael Blöcher ist Leiter Qualitäts- und Umweltmanagement & Regulatory Affairs bei enretec, dem ökologischen Entsorgungsfachbetrieb für Medizinabfall. Das Unternehmen hat auf seinem Weg der Klimatransformation schon einiges erreichen können.
Im Interview mit THE CLIMATE CHOICE spricht Michael Blöcher darüber, von welchen Best Practices für die Klimatransformation der Wirtschaft das Unternehmen profitiert hat und welche Schritte sie in Zukunft gehen werden, um als Klimavorreiter in der Branche auch andere Unternehmen zu inspirieren.
Unser Unternehmen wurde im Jahre 2000 als Spezialist zur Entsorgung von Reststoffen aus Arztpraxen aus einer Vorgängergesellschaft ausgegründet. Es konnte seinerzeit auf Erfahrungen zurückgreifen, die seit 1984 in der Betreuung der Zahnärzteschaft bei der Entsorgung von Dentalabfällen kontinuierlich auf- und ausgebaut wurden. Die enretec GmbH versteht sich als vertrauensvoller Ansprechpartner unserer Kundinnen und Kunden in einem immer komplexer werdenden Umfeld. Wir betreiben in Brandenburg eine der modernsten Anlagen zur Lagerung, Behandlung und Verwertung medizinischer Reststoffe und Abfälle, die speziell auf die Anforderungen unseres Kerngeschäftes zugeschnitten sind. Wir sind seit 2002 ein Entsorgungsfachbetrieb und zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagement) und DIN EN ISO 14001:2015 (Umweltmanagement). Seit 2005 sind wir als EMAS-zertifiziertes Unternehmen im EMAS-Register der IHK Potsdam eingetragen. Unsere über 30 Mitarbeiter:innen bedienen unsere Kund:innen in ganz Deutschland sowie dem angrenzenden Ausland.
Unsere enretec-Mission: Wir, die enretec GmbH, wollen als führender deutscher Entsorger im Bereich der Dental-, Human- und Tiermedizin gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden Maßstäbe bei der kund:innenfreundlichen und ökologischen Entsorgung gefährlicher und nicht-gefährlicher Abfälle setzen.
Getrieben durch den kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Rahmen unserer Zertifizierungen konnten wir in den letzten Jahren durch diverse Einzelmaßnahmen erhebliche Einsparungen bei allen ökologischen Parametern realisieren. Beispielsweise lagen im Jahr 2020 die absoluten CO2-Emissionen durch Gas , Strom- und Dieselverbrauch der enretec GmbH circa 53% unter dem Vergleichswert von 2015 und markierten gleichzeitig den absolut geringsten Wert seit Einführung der EMAS-Zertifizierung unseres Unternehmens im Jahr 2005. Für 2020 haben wir zudem erstmalig einen Treibhausgasbericht nach DIN EN ISO 14064 für das gesamte Unternehmen erstellt und diesen von einem unabhängigen Dienstleister verifizieren und zertifizieren lassen. Die ermittelten Treibhausgasemissionen wurden durch die Stilllegung von Emissionsminderungszertifikaten kompensiert, was wir zukünftig jährlich tun werden.
Hierbei zeigen sich auch schon die größten klimarelevanten Herausforderungen für unser Unternehmen: Wie können wir bei unserer Arbeit noch klimafreundlicher werden, und zwar direkt bei uns vor Ort und ohne Kompensation? Wie können wir zum Beispiel unsere Fahrzeugflotte in den kommenden Jahren so modernisieren, dass die nach wie vor nennenswerten Emissionen aus Treibstoffen bei der Abfallsammlung gar nicht mehr anfallen? Und wie können wir unsere Mitarbeiter:innen dabei unterstützen, die Treibhausgasemissionen bei den regelmäßigen Fahrten von der Wohnung zum Arbeitsplatz und zurück zu minimieren? Wie nehmen wir unsere Mitarbeiter:innen bestmöglich dabei mit, noch klimafreundlicher zu werden?
Auch wenn wir schon eine Menge erreicht haben, sind wir sicher: Da geht noch mehr. Es gibt so viele spannende Entwicklungen gerade bei dem Megathema Klimaneutralität, da werden auch sehr gute Ansätze für unser Unternehmen dabei sein. Aber wo stehen wir eigentlich genau, was sind Best Practice Beispiele, an denen wir uns orientieren können und wie sollten wir diese priorisieren? Im Tagesgeschäft fehlen einem KMU die Ressourcen, um sich hier umfassend einzuarbeiten. Hier hat uns das CLIMATE Performance Assessment auf eine sehr effiziente Art und Weise eine sehr gute Orientierung gegeben, die wir in unsere weitere Arbeit einfließen lassen wollen.
Zwei wesentliche Learnings: Es gibt auch bei tollen Erfolgen in der Vergangenheit immer noch eine sehr große Anzahl an Möglichkeiten für die Zukunft. Und: Wir müssen das Potenzial unserer Mitarbeiter:innen auf dem weiteren Weg noch viel stärker nutzen.
Was wirklich jedes Unternehmen machen sollte, ist die Einführung eines Energiemanagements, ob nun zertifiziert oder nicht. Nach wie vor gibt es zum Beispiel auch in Deutschland große gewerbliche Stromverbraucher, die nur einen einzigen Zähler im Unternehmen haben, und zwar irgendwo an der Einfahrt zum Gelände an der Übergabestelle zum öffentlichen Netz. Wie soll Klimaschutz durch Reduktion des Stromverbrauchs unter diesen Umständen funktionieren?
Ansonsten stehen wir bei der Auswertung der diversen role models erst am Anfang, sodass wir hierzu noch keine Empfehlung für die eine oder den anderen abgeben wollen. Was aber auf jeden Fall Best Practice ist: Es ist genug über Klimaschutz geredet worden, lasst uns anfangen!
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Klimarelevante Kommunikation – Unternehmen schaffen Transparenz
Interviewpartnerin: Deborah Iber verantwortet seit 2020 bei LifeVERDE die Bereiche Marketing und Kommunikation. Das LifeVERDE Magazin hat es sich zum Ziel gemacht, die Klimatransformation voranzutreiben, indem es grünen Unternehmen eine Plattform schafft und Konsument:innen damit innovative Produkte und Dienstleistungen verantwortungsbewusster Unternehmen leicht zugänglich macht.
Im Interview mit THE CLIMATE CHOICE berichtet sie darüber, was Transparenz im Unternehmen und authentische Kommunikation nach außen für die Klimatransformation der Wirtschaft bedeutet.
Der Klimawandel und die Entwicklung unseres Planeten betrifft uns alle, egal ob Unternehmen oder Privatperson. Jede:r hat in irgendeiner Weise einen Einfluss darauf – durch seine/ihre Kauf-, Mobilitäts-, Verhaltensentscheidungen, etc. Um das unserer Gesellschaft weiterhin bewusst zu machen, aber auch, um Alternativen aufzuzeigen und Tipps an die Hand zu geben, braucht es die richtige Kommunikation. Schließlich sammeln wir unsere Infos täglich über soziale Medien, Nachrichtenseiten, Magazine & Co. Über die diversen Kommunikationskanäle können Themen, die den Klimaschutz betreffen, gezielt an verschiedene Personengruppen herangetragen werden und so im Idealfall zum Umdenken beitragen.
Inzwischen gibt es auch immer mehr Magazine, Social Media Kanäle oder Podcasts, die sich auf die Verbreitung von Nachhaltigkeitsthemen spezialisieren. Auch nachhaltige Unternehmen versuchen vermehrt, durch gezielte Kommunikation etwas zu bewegen, transparenter über ihre Wertschöpfungsketten zu berichten sowie Aufklärungsarbeit zu leisten.
Das LifeVERDE-Magazin in der jetzigen Form gibt es seit 2016, davor waren wir unter „umwelthauptstadt.de“ bekannt. Unsere Gründer Marcus und Romek haben umwelthauptstadt 2010 mit derselben Mission gegründet, die wir auch heute als LifeVERDE weiterverfolgen: Nachhaltigen Unternehmen eine Bühne zu bieten und Tipps für einen nachhaltigen Alltag zu verbreiten.
In unserem Online-Magazin stellen wir nachhaltige Unternehmen und ihre Produkte vor, berichten über Neuheiten und geben Tipps, wie Nachhaltigkeit im Alltag integriert werden kann. Dabei decken wir möglichst viele Lebensbereiche ab, von Möbeln und Hausbau über Kosmetik und Lebensmittel bis zu Mode und Accessoires. Wir möchten damit den Zugang zu Informationen über grüne Alternativen & Co. erleichtern und einen transparenten Überblick schaffen. Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen bei ihrer bewussten Konsumentscheidung zu unterstützen und für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.
Bei uns dürfen sich Unternehmen und Marken vorstellen, bei denen der Nachhaltigkeitsaspekt fest verankert ist – sprich, dass nicht nur die Fassade des Unternehmens grün leuchtet, sondern tatsächliche Bemühungen getan werden, um wirklich nachhaltige Alternativen anzubieten. Das können Unternehmen sein, die einer grünen Branche angehören (z. B. erneuerbare Energien oder Naturkosmetik) und solche, die ihre Produkte und Dienstleistungen auf eine umweltfreundliche und faire Art und Weise entwickeln, dabei bspw. natürliche Materialien verwenden, auf Ressourcenschonung achten, die Müllentstehung reduzieren, etc.
Auf LifeVERDE findet man nicht nur die perfekten Vorbilder in Sachen Nachhaltigkeit, sondern auch viele Unternehmen, die ihrem Nachhaltigkeitsziel Schritt für Schritt näherkommen. Denn wir sind der Meinung, dass Nachhaltigkeit ein langer und sich stetig verändernder Prozess ist, der mit vielen Herausforderungen verbunden ist. Und auch diese möchten wir aufzeigen und kommunizieren.
Eine große Herausforderung für die Kommunikation von Unternehmen stellt die Transparenzschaffung dar. Einerseits wünschen sich immer mehr Leute transparente Einsicht in den Herstellungsprozess von Unternehmen, die Arbeitsbedingungen, die verwendeten Materialien usw. Andererseits erfordert es viel Arbeitsaufwand für die Unternehmen, die Themen stets aktuell zu kommunizieren und ein weiteres Problem ist, dass viele Unternehmen ihre Insights wegen Wettbewerbern nicht preisgeben möchten. Auch ist es selbst den Herstellern nicht immer möglich, die Lieferkette genau zu verfolgen. Daher sollte bei allen Beteiligten des Prozesses unbedingt auf glaubwürdige Siegel und Zertifikate geachtet werden. Aber auch das ist nicht immer einfach, weil z. B. vor allem kleine Unternehmen nach umweltfreundlichen und fairen Richtlinien handeln, sich aber keine Zertifizierung leisten können. Dann ist es aber umso wichtiger, die Gegebenheiten auch so zu kommunizieren.
Eine weitere Schwierigkeit ist die Glaubwürdigkeit. Diese hängt sehr stark mit dem Grad der Transparenz zusammen. Je transparenter ein Unternehmen kommuniziert, desto glaubwürdiger erscheint es auch. Wichtig ist vor allem, dass der Auftritt nach außen authentisch und ehrlich ist, dass nicht nur alles „schöngeredet“ wird, sondern auch Herausforderungen und Hürden kommuniziert werden, die die Nachhaltigkeitsvorhaben erschweren. Das versuchen wir z. B. auch innerhalb unserer Interviews mit Unternehmen zu hinterfragen.
Die Menschen durch Kommunikation wirklich zu erreichen und zum Umdenken zu motivieren, ist wie ich finde eine der größten Herausforderungen. Natürlich wird das Bewusstsein für ein nachhaltiges Handeln allgemein immer größer. Trotzdem hängen die allermeisten Leute noch in „alten“ Mustern fest, die nicht immer sehr klimafreundlich, dafür aber gewohnt und vielleicht auch einfacher oder kostengünstiger sind. Für nachhaltige Unternehmen ist es nicht immer einfach, die Leute von ihrem nachhaltigen Produkt zu überzeugen und sie von ihren bisherigen Gewohnheiten „abzubringen“. Dabei möchten wir sie bspw. auch in unserem Magazin unterstützen.
Das Mode-Unternehmen Salzwasser finde ich ein tolles Beispiel. Auf der Webseite findet man genaue Infos zur Produktionskette der Kleidung und den verwendeten Materialien. Außerdem wird sehr viel über die Folgen der herkömmlichen Textilindustrie aufgeklärt und eingestanden, dass auch das Unternehmen selbst dazugehört – aber aufgezeigt, wie es besser gemacht werden kann.
Das Unternehmen Matcha Karu fällt mir ebenfalls als Beispiel ein. Es wird auf der Seite genau beschrieben, welcher Matcha-Tee aus welcher Region stammt und wie der Verarbeitungsprozess abläuft. Außerdem wird darüber aufgeklärt, was die Bio-Qualität bedeutet und wie sie garantiert wird.
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