Mitarbeiter*innen in den Klimaschutz einbinden

Frank Glanert
Meret Nehe

Im vergangenen CHOICE Webinar erzählten Frank Glanert von Codyo und Meret Nehe, wie Mitarbeiter*innen in den Klimaschutz eingebunden werden. Dabei erzählten sie von der Codyo.app, die Verhaltensänderungen spielerisch leicht macht und somit als Grundlage für den unternehmerischen Klimaschutz gut genutzt werden kann. Finde hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte sowie die Aufzeichnung des gesamten Webinars.

Wer repräsentiert ein Unternehmen?

Es ist jede*r einzelne*r Mitarbeiter*in. Daher ist für eine erfolgreiche Klimatransformation die Einbindung der Mitarbeiter*innen von hoher Bedeutung. Sie stellt die Basis des unternehmerischen Klimaschutzes dar. Sobald die Motivation der Mitarbeiter*innen geweckt ist und alle gemeinsam die Klimaziele erreichen möchten, ist der erste große Schritt in Richtung “Klimaneutrales Unternehmen” getan. Hierzu benötigt es jedoch zwei grundlegende Vorraussetzungen: 1. Aufklärung und 2. Motivation. Diese Aspekte werden durch die Codyo-App kombiniert und bereiten auf diese Weise die Grundlage für die Klimatransformation.

Die Klimabewegung bis heute

Quelle: Codyo

Die erste Klimakonferenz der United Nations fand in 1972 statt. Wesentlich später, erst in 1990 und nach der Gründung des IPCC in 1988 , fand die zweite Klimakonferenz der UN statt, auch bekannt als „Erdgipfel“. Seit 1995 wird die UN Klimakonferenz jährlich abgehalten. Ab 2000 kam die Klimabewegung langsam ins Rollen und es entstanden neue Verordnungen und Gesetze. In 2004 führte die EU den CO2-Zertifikatehandel ein. 2012 fand die Rio +20 Konferenz statt, welche die Steilvorlage des Pariser Abkommens in 2015 darstellte. Gleichzeitig wurden die 17 Sustainable Development Goals der UN verabschiedet. Zur gleichen Zeit fand auch der G7-Gipfel statt, und spätestens zu diesem Zeitpunkt waren sich auch die Unternehmen der aktuellen Herausforderungen bewusst.

Was fällt hierbei auf?

Wenn wir den Zeitstrahl zwischen 1972 und 2030 betrachten fällt auf, welcher kurze Zeitraum uns jetzt noch zur Verfügung steht, um die 17 SDGs sowie die Ambitionen des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Der Zeitraum ist kurz, die Ambitionen sind groß und daher tun wir nun unser Bestes um das Unmögliche möglich zu machen.

Der Mensch im Mittelpunkt des Aktivismus

Wir als Menschen stehen nun vor einer globalen Herausforderung. Laut Meret Nehe befinden wir uns derzeit jedoch in einer Arte „Schockstarre“. Dabei verweist sie auf die Informationen der Klimapsychologie. Wir haben vor allem Angst und Angst ist nicht dafür bekannt, zum Handeln anzuregen. Das Klimatransformation ist komplex und mit vielen unternehmerischen Ängsten verbunden. An dieser Stelle setzt Codyo an.

Wie unterstützt Codyo die Klimatransformation?

Codyo beschäftigt sich mit der Umsetzung von Verhaltensänderungen. Ängste hemmen den Aktivismus. Codyo wandelt Ängste durch Interaktivität, positive Rückmeldungen und Wissensvermittlung in Motivation um. Codyo misst den persönlichen CO2-Abdruck und den der Kolleg*innen und macht somit auch Fortschritte sichtbar, ein wichtiger Aspekt für die Entstehung von Motivation. Durch Challenges und weitere Funktionen entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, wodurch sich ein gemeinsames Ziel herauskristallisiert: Die unternehmerische Klimaneutralität.

Ausblick

Codyo arbeitet derzeit an der Entwicklung einer Dashboard-Version. So sollen Daten getrackt werden können und viele weitere Funktionen entstehen. Diese Funktion macht die App besonders für Unternehmen attraktiv.

Quelle: Codyo

Das gesamte CHOICE Webinar

Deine CHOICE Webinare

Du möchtest auch deine Innovation oder Best-Practice der Klimatransformation vorstellen? Dann melde Dich gerne bei uns!

Oder nimm an dem nächsten kostenlosen CHOICE Webinar teil und werde Teil der #TeamClimate Community. Melde dich dazu gerne für unsere CLIMATE News an und werde frühzeitig eingeladen.

Titelbild: Unsplash

Community Beitrag: Corporate Giving – Weihnachtsgeschenke, die das Klima schützen.

MitarbeiterInnen beschenken, aber bitte mit Impact. Finde hier zwei Möglichkeiten, wie durch Corporate Giving, auch über Weihnachten CO2 eingespart werden kann!

Gastbeitrag von Janina Peter und Andrea Kostrowski.

Wasserknappheit kommt nach Deutschland

Als Georg im Sommer 2020 von der Arbeit nach Hause kam und unter die Dusche springen wollte, kamen nur ein paar letzte Tropfen aus der Brause. Weiteren 4000 Menschen in Lauenau bei Hannover ging es wie Georg. Was war passiert?

Die anhaltende Hitzeperiode und der geringe Niederschlag in Kombination mit einem erhöhten Wasserverbrauch der BewohnerInnen haben das Wasserreservoir erschöpft. Und Lauenau war kein Einzelfall. 

Wie kommt es zu Dürren und Wasserknappheit?

2020 war für Deutschland das dritte Dürrejahr in Folge. Hitzeperioden, trockene Böden, Wasserknappheit: All das sind Auswirkungen des Klimawandels, die nun auch vor unserer Haustür angekommen sind. Was für uns in Deutschland bis vor Kurzem als Zukunftsthema galt, gehört in anderen Ländern seit langer Zeit zur Realität. In Kapstadt etwa gibt es den Day Zero, den Tag, an dem kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn kommt.

Auswirkungen auf die Wirtschaft

Trinkwasser ist aber nicht nur für unsere persönliche Versorgung wichtig, auch die Wirtschaft ist stark davon abhängig. Für den Elektroautobauer Tesla, der sich in Grünheide bei Berlin angesiedelt hat, ist weiterhin unklar wie die Fabrik mit Wasser versorgt werden kann. So wirken sich die Folgen des Klimawandels auch auf die Wirtschaft aus.

Maßnahmen ergreifen

Noch können wir etwas tun – aber dafür müssen wir alle zusammenarbeiten. Immer mehr Unternehmen engagieren sich, um sich für den Klimaschutz einzusetzen. Sie analysieren ihren CO2-Ausstoß, ergreifen Reduktionsmaßnahmen oder unterstützen Klimaschutzprojekte. Dabei wird nicht nur dem Klima Gutes getan, auch die MitarbeiterInnen erfahren einen deutlichen Mehrwert und schätzen das Handeln ihrer ArbeitgeberInnen.

Heute möchten wir zwei Möglichkeiten vorstellen, wie Unternehmen durch CO2-Kompensation das Klima schützen und bereits bestehende Klimaschutzprojekte unterstützen können.

1. Corporate Giving: ForTomorrow

Quelle: ForTomorrow

ForTomorrow verfolgt zwei besondere Ansätze. Einerseits pflanzt das Startup in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bäume in Deutschland.

“Das Pflanzen von Bäumen ist die effektivste Methode, um CO2 wieder aus der Atmosphäre zu filtern. Das ist allerdings nur sinnvoll, wenn die Bäume eine möglichst lange Lebensdauer haben. Daher pflanzen wir Bäume in deutschen Wäldern, da diese gesetzlich besser geschützt sind, als beispielsweise in tropischen Regionen.”

Andreas Kästner, Projektmanager bei ForTomorrow

Auf der anderen Seite kauft das Startup EU-Emissionszertifikate vom Markt. Das führt dazu, dass diese Zertifikate nicht weiter von großen CO2-Verursachern, wie etwa Kohlekraftwerken, genutzt werden können. So dürfen diese weniger CO2 ausstoßen und müssen ihre Anlagen umrüsten oder abschalten.

Grüne Weihnachtsgeschenke für MitarbeiterInnen

Pünktlich zu Weihnachten bietet ForTomorrow an, Klima-Abos an Freunde, Verwandte oder die eigenen MitarbeiterInnen zu verschenken. Dabei ist die Entscheidung individuell, für wie viele Monate und wie viele Menschen der CO2-Ausstoß ausgeglichen werden soll. Natürlich bekommt ihr von ForTomorrow Zertifikate, die ihr den Beschenkten zu Weihnachten überreichen könnt – das geht natürlich auch digital.

2. Corporate Giving: Die Klimawette

Quelle: Klimawette

Die Klimawette wurde im Februar 2020 durch den Verein 3 fürs Klima e.V. initiiert und holt das Thema Klimaneutralität ins Hier und Jetzt. Die Wette ist klar definiert und verbindet besseren Klimaschutz mit CO2-Reduktion.

“Wir bringen die Stimme von 1 Million Menschen und 1 Million Tonnen eingespartem CO2 zur nächsten Weltklimakonferenz nach Glasgow! Denn das 1,5-Grad-Ziel ist gemeinsam noch zu schaffen. Wetten?!“

Wie kann gewettet werden?

Die Teilnahme an der Klimawette erfolgt online über eine Spende von 25 Euro an eine Auswahl von global aktiven Klimaschutzprojekten mit sozialem Mehrwert. Der Preis entspricht dem im nächsten Jahr kommenden CO2-Preis für eine Tonne CO2. Der Initiator der Klimawette Dr. Michael Bilharz ist überzeugt:

“Mit unserer Wette wollen wir es schaffen, dass die vielen Tropfen auf den heißen Stein zu einer großen Welle werden und der Politik signalisieren: Die BürgerInnen wollen Klimaschutz und legen ihre persönliche Schippe oben drauf.” 

Für alle, die darüber hinaus noch klimafreundlicher durch den Alltag gehen wollen, bietet die Klimawette viele Tipps & Mitmach-Challenges an.

Auch die Klimawette möchte allen an Weihnachten die Möglichkeit bieten etwas mit Sinn zu verschenken. Getreu dem Motto “Schenkt euch die Tonne” gibt es online eine Spendenurkunde, die nicht nur die aktive Teilnahme an der Wette kennzeichnet, sondern den Beschenkten zeigt, dass es bereits jetzt möglich ist klimaneutral zu werden. 

Die Autorinnen

Janina Peter

Janina Peter hat sich als Beraterin für Social Innovation selbstständig gemacht. Mit ihrem Hintergrund in Internationaler Zusammenarbeit unterstützt sie nachhaltige und soziale Initiativen. Ihre Reise hat sie vom Projektmanagement für internationale Innovationen über die Organisation digitaler Hackathons bis hin zu Social Entrepreneurship Trainings für NGOs geleitet. Sie hat eine Passion für Ernährung und engagiert sich für Thought For Food und das United Nations Food Systems Summit.

Andrea Kostrowski

Andrea Kostrowski hat Ihren Master in International Sustainability Management an der ESCP in diesem Jahr beendet und unterstützt nun die Klimawette als Kampagnenleiterin. Nach Ihrem Bachelorstudium der Wirtschaftswissenschaften widmete Sie sich den Bereichen Business Development und SEO. Über die Nachhaltigkeitsberatung landete Sie letztlich beim Klimaschutz. Diese Erfahrungen sowie Ihre persönlichen Interessen für nachhaltige Lebensweisen und grünes Wirtschaften unterstützen Sie in der Kampagnenarbeit.

Bildquellen: Unsplash