2022-08-29
Decarbonization
Die Lieferkette dekarbonisieren – 5 Schritte für erfolgreiche Zusammenarbeit mit Lieferanten
Klimaziele zu erreichen ist eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, da bis zu 90 % ihrer Emissionen in der Regel in der Lieferkette entstehen. Deshalb kommt es jetzt vor allem darauf an, eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Lieferanten aufzubauen, um gemeinsame Klimaziele zu erreichen.
Wenn Unternehmen ihre Lieferanten in die eigene Nachhaltigkeitsstrategie aktiv einbeziehen, lassen sich Emissionen nicht nur intern, sondern in einem viel größeren Umfang reduzieren – entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus können Lieferkette widerstandsfähiger werden, indem sie klimabedingte Risiken überwinden und vertrauensvolle Beziehungen aufbauen. Dementsprechend stellen sich immer mehr Unternehmen die Frage: Wie können wir alle unsere Lieferanten ins Boot holen, wenn es um effektive Reduktionsmaßnahmen geht?
Im Folgenden stellen wir 5 wichtige Schritte vor, die für den Aufbau starker Geschäftspartnerschaften und eines effektiven Netzwerks für die Zusammenarbeit mit Lieferanten wichtig sind.
5 Schritte zur erfolgreichen Lieferantenzusammenarbeit:
1. Transparenz schaffen
Welche Deiner Lieferanten haben sich bereits Klimaziele gesetzt und welche sind in der Umsetzung dieser schon fortgeschritten? Welche der Lieferanten benötigen Unterstützung dabei?
Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Lieferanten, muss ein Unternehmen diese Fragen beantworten können und ein grundlegendes Verständnis für die Klimareife seiner Lieferanten aufbauen. Auf diese Weise können Unternehmen nicht nur die wichtigsten Lieferanten identifizieren, sondern auch erkennen, woher der Großteil der Emissionen innerhalb der Lieferkette stammt.
Um einen umfassenden Überblick zu gewinnen, müssen Unternehmen zunächst ein konsistentes und skalierbares Verfahren zur Erhebung vergleichbarer Daten über die ganzheitliche Klimareife von Lieferanten einrichten. Um Vergleichbarkeit und Qualitätsstandards zu gewährleisten, sollten die gesammelten Daten an internationalen Rahmenwerken für die Klimaberichterstattung ausgerichtet sein und die Bereiche Governance, Strategie, Risiko, Kennzahlen und KPIs abdecken. Datengesteuerte Instrumente, wie das CLIMATE Performance Assessment helfen bei der Erfassung und Verwaltung der Primärdaten.
2. Partizipation von Lieferanten sicherstellen
Um die Beteiligung von Lieferanten sicherzustellen, muss eine vertrauensvolle und transparente Beziehung aufgebaut werden. Ein Unternehmen sollte daher unbedingt offenlegen, wie der Datenerhebungsprozess funktioniert und wie Lieferantendaten verwendet werden.
Darüber hinaus bedeutet eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Zulieferern, „shared value“ zu schaffen, der die Lieferanten dazu antreibt und motiviert, sich an den Klimazielen auszurichten und ganze Geschäftsmodelle zu transformieren. Zunächst ist dabei wichtig, ein gemeinsames Verständnis darüber zu entwickeln, was es bedeutet, nachhaltig zu wirtschaften. Dabei ist es Aufgabe des Unternehmens, die Bedeutung klimarelevanter Geschäftspraktiken und Chancen für die Lieferanten selbst zu kommunizieren.
Wichtig: Ein Unternehmen sollte dabei immer auch transparent kommunizieren, wo es selbst steht, und dementsprechende Erwartungen an Lieferanten stellen.
3. Ein Klimadatenmanagement einrichten
Im Anschluss an die Datenerhebung ist entscheidend, wie die klima-relevante Daten der Lieferanten verarbeitet und verwaltet werden. Dabei ist es zunächst wichtig, sicherzustellen, dass die Daten allen beteiligten Anbietern zugänglich sind – denn die Zusammenarbeit bei der Dekarbonisierung ist keine Einbahnstraße, sondern ein Weg der Zusammenarbeit mit gegenseitigem Nutzen und gemeinsamen Lernprozessen. Die Grundlage dabei ist es, einen aktiven Kommunikationsfluss in beide Richtungen zu ermöglichen, bei dem sowohl Erwartungen als auch Bedenken auf beiden Seiten kommuniziert werden können.
Darüber hinaus müssen die Daten entsprechend analysiert werden, um sowohl Risikobereiche als auch Chancen für Klimamaßnahmen aufzudecken. Denn nur wenn entsprechende Schlussfolgerungen und Folgemaßnahmen aus den Ergebnissen resultieren, kann die Klimatransformation erfolgreich vorangetrieben werden.
4. Zusammenarbeit und Entwicklung
Mit einem funktionalen Klimadatenmanagement ist der wichtigste Grundstein gelegt. Ein wirklich nachhaltiger Erfolg erfordert nun eine Kommunikation auf Augenhöhe und langfristige Zusammenarbeit. Einfach nur Richtlinien zu diktieren, funktioniert nicht. Stattdessen muss ein vertrauensvoller, gewinnbringender und gegenseitiger Austausch stattfinden, um die Klimaleistung gemeinsam zu mindern.
Dabei ist es nun an der Zeit zu investieren! Es ist wichtig zu verstehen, was Lieferanten brauchen, um die Erwartungen und Richtlinien des Unternehmens zur klimarelevanten Produktion zu erfüllen. In die Beziehungen zu den Zulieferern zu investieren bedeutet, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die den Interessen aller Beteiligten entsprechen und sie in ihren Bedürfnissen unterstützen. Durch die Zusammenarbeit in Planung- und Kapazitätsmanagement sowie bei der Verbesserung des Abfall- und Ressourcenmanagements ermöglichen Unternehmen ihren wichtigsten Zulieferern, ihre Prozesse neu zu gestalten und effizienter zu arbeiten. So können sie wirksame Fortschritte in der effektiven CO2-Reduktion erzielen und ihren Klimaziele näher kommen.
5. Kontinuierliche Überwachung und Optimierung
Was funktioniert tatsächlich und welche Maßnehmen können wir optimieren? Sobald ein Unternehmen die Zusammenarbeit mit den Lieferanten erfolgreich eingeleitet haben, geht es darum, die laufenden Maßnahmen kontinuierlich zu überwachen. Dies macht erste Erfolge greifbar. Darüber hinaus kann man Prozesse anpassen und bei Bedarf weitere Maßnahmen entwickeln.
Zunächst ist wichtig, die Wirksamkeit der Verbesserungsmaßnahmen anhand von vordefinierten Indikatoren zu überprüfen. Dabei ist es hilfreich, die gesetzten Klimaziele als Ausgangspunkt zu nehmen und die vor- und nachgelagerten Klimaauswirkungen regelmäßig zu messen. So lässt sich die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen reflektieren. Dies hilft nicht nur dabei, Best-Practices und wirksame Lösungsansätze zu erkennen, sondern auch neue Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Während des Prozesses ist es wichtig, die Ziele stetig zu erhöhen, um das Unternehmen selbst und die Lieferanten weiterhin zu fordern.
Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Lieferanten
Dennoch gibt es mehrere Faktoren, die die Zusammenarbeit mit Lieferanten für viele Unternehmen zu einer Herausforderung machen. Die Investition in langfristige und starke Partnerschaften erfordert Zeit und Mühe und eine grundlegend andere Denkweise bei den Einkaufsprozessen. Zudem fehlen vielen Unternehmen noch immer die Ressourcen und Tools, um die Daten ihrer Lieferanten zu messen und zu verarbeiten. Das hindert sie noch immer daran, die CO2-Hotspots entlang ihrer Lieferketten zu identifizieren.
Um Unternehmen die Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten zu erleichtern, haben wir die Climate Intelligence Platform eingerichtet. Sie ermöglicht es Unternehmen, klimabezogene Daten zu sammeln und die Zusammenarbeit entlang der Lieferkette für eine effiziente Dekarbonisierung zu verbessern.
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