04.09.2020

Decarbonization

Klimastrategie: Der Unterschied zwischen Anpassung an und Minderung von Klimaveränderungen.

Klimabeauftragte in Unternehmen müssen ihre Klimastrategie gegenüber internen EntscheidungsträgerInnen, KundInnen, PartnerInnen und häufig auch der eigenen Überzeugung rechtfertigen. Dabei tauchen ganz am Anfang Fragen zu Begrifflichkeiten, aber auch zu Ausgangspunkten auf. Einer davon ist die Definition der unternehmenseigenen Klimastrategie, soll sie sich auf langfristige Ziele oder auf mittelfristige Maßnahmen stützen? Beide Ansätze werden hier als „Anpassung“ an Klimaveränderungen versus „Minderung“ von diesen beleuchtet.  

Ob CSRD oder CSDDD, es ist klar: Unternehmen müssen Emissionen und Klimarisiken reduzieren – wo sie entstehen. Manage jetzt die Klimatransformation Deiner Lieferkette!

Zwei Antworten auf eine Herausforderung

Der Hauptunterschied zwischen Anpassung (engl. „Adaptation“) an den Klimawandel und Minderung (engl. „Mitigation“) des Klimawandels besteht darin, dass sich die Anpassung auf die Maßnahmen zur Verringerung der negativen Folgen von Klimaveränderungen beziehen, während sich die Minderung auf Bemühungen zur Begrenzung der Emission von Treibhausgasen bezieht.

Man stellt also schnell fest: Anpassung und Minderung sind zwei – schon fast politische – Antworten auf den akuten Klimawandel. Politik lässt sich aber meistens schlecht ins Unternehmen tragen. Daher hier ein Versuch eines rationalen Überblicks.

Was versteht man unter Anpassung an den Klimawandel?

Die Anpassung an den Klimawandel bezieht sich auf die Maßnahmen zur Verringerung der nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels. Selbst wenn die Treibhausgas Emission durch Klimaschutz langfristig stabilisiert werden, würden bereits stattgefundene Auswirkungen der globalen Erderwärmung (ca. 0,8°C) viele Jahre anhalten. Eine Anpassung ist somit unbedingt erforderlich, um den fortschreitenden Klimaveränderungen zu begegnen. Zur Anpassung gehört es daher geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Schaden durch Wetterbedingte Schäden, Wassermangel oder Ressourceknappheit zu verhindern bzw. zu verringern.

Als Maßnahmen der Anpassung werden z.B. genannt:

  • Hochwassersperren

  • Entwicklung dürreresistenter Pflanzen

  • Effizientere Nutzung knapper Wasserressourcen

  • Entwicklung wirksamer Frühwarnsysteme

  • Erstellen von Küstenpufferzonen

  • Verwendung von Baumarten und forstwirtschaftlichen Praktiken, die weniger anfällig für Brände und Stürme sind

Was versteht man dann aber unter Minderung, Klimaschutz?

Minderung bezieht sich auf die Bemühungen, die Emission von Treibhausgasen zu verhindern oder zu stoppen. Ganz konkret vereinbart das Pariser Klimaabkommen eine Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter 1,5°C. Minderungsmaßnahmen dienen daher dem aktiven Klimaschutz und können auch die Bindung und Speicherung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre beinhalten.

Als Maßnahmen der Minderung werden z.B. genannt

  • Verwendung erneuerbarer Energiequellen (z.B. Solar, Windkraft, Geothermie und Wasserkraft)

  • Änderung des menschlichen Verhaltens

  • Einsatz neuer, energieeffizienter Technologien

  • Vermeidung von Entwaldung und das Pflanzen von Bäumen

Mit anderen Worten, die Eindämmung des Klimawandels beinhaltet sowohl die Reduzierung von Treibhausgasen als auch die Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre. Die Minderung von Klimaveränderungen wird daher im Allgemeinen als Klimaschutz bezeichnet.

Was ist der Unterschied zwischen Anpassung und Minderung des Klimawandel?

Der entscheidende Unterschied zwischen Anpassung und Abschwächung des Klimawandels besteht zunächst darin, dass sich die Anpassung an den Klimawandel auf die Maßnahmen bezieht, die ergriffen wurden, um die bestehenden negativen Folgen bzw. vergangenen Schäden von Klimaveränderungen zu verringern. Die Minderung des Klimawandels bezieht sich hingegen auf Bemühungen zur aktuellen und zukünftigen Begrenzung der Emissionen.

Anpassung versus Klimaschutz

Um den Unterschied zwischen Anpassung und Eindämmung für Klimabeauftragte in Unternehmen zusammenzufassen: Es stellt sich die Frage nach dem zeitlichen Rahmen der eigenen Klimamaßnahmen. Jede Firma wird sich auf kurz oder lang mit Folgen des Klimawandels beschäftigen, viele fühlen die Veränderungen schon aktiv in der Lieferkette oder sogar vor der eigenen Haustüre. Entscheidet man sich zunächst diesen Folgen zu begegnen, so sind Maßnahmen zur Schadensbegrenzung zu priorisieren. Möchte sich das Unternehmen zukunftsorientiert positionieren, neue Marktchancen erschließen und Klimaschutz vollständig in das eigene Handeln integrieren, so ist eine klare CO2-Reduktionsstrategie der logisch folgende Schritt.

Ist Klimaneutralität Teil des Klimaschutzes?

Klimaneutralität versteht den Prozess aus: CO2 messen, reduzieren und ausgleichen und liegt somit im Spektrum zwischen Anpassung und Minderung. Verbleibt ein Unternehmen bei CO2 messen und ausgleichen, so werden diese Maßnahmen zum Beispiel nicht von der Science-Based-Target Initiative als CO2-Reduktionsmaßnahme anerkannt.

Die umfangreiche Analyse der eigenen CO2-Emissionen und das Überprüfen einzelner Emissionsquellen ist jedoch Grundstein jeder CO2-Reduktionsmaßnahme. Im Vergleich zu herkömmlichen Ansätzen werden ebenso Einsparungspotentiale sichtbar. Sind diese teilweise erst nach langen Transformationsprozessen umsetzbar, empfiehlt die UN „nicht vermeidbare“ Emissionen auszugleichen, um klimaneutral zu werden. Stand heute: allein durch CO2-Reduktion kann keine Firma auf „Netto Null“ Emissionen kommen.

Wie geht es weiter?

Sprich uns gerne an, wenn du die Klimaziele deiner Firma definiert hast und Reduktionsmaßnahmen in der Lieferkette umsetzen möchtest.

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