
Klimapolitik. Worauf sich Firmen im politischen Herbst 2020 einstellen sollten.

Die Sommerpause ist vorbei, die PolitikerInnen kehren zurück. Im CHOICE Webinar „Klimapolitik“ haben uns David Wortmann und Niels Schnoor von der Cleantech Strategieberatung DWR eco ihre Einschätzung des politischen Herbsts 2020 dargestellt. Das Video findest du weiter unten zum Nachschauen, hier die Zusammenfassung der wichtigsten Punkte (nach David Wortmann).
Status Quo Klima: Ganz klar handlungsbedürftig!
Die globale Klimakrise hatte keine Sommerpause, ganz im Gegenteil. Der Nordpol erwärmt sich rasant: Der Eisverlust im arktischen Ozean ist in den letzten 40 Jahren auf die 8-fache Größe Deutschlands angewachsen. Selbst Sibirien schaffte es zeitweise auf 38° Celsius, sodass hier Wälder brannten. In den USA tobte Hurrikan »Laura« und in Kalifornien überraschen die Brände kaum noch.
Da fragt man sich, wie die Politik in Deutschland auf das Klima eingehen wird? Können wir Ende 2020 noch mit einem Fokus auf langfristige Ziele rechnen oder bleibt die große Koalition mit Blick auf die Bundestagswahl 2021 inaktiv?
Eine Übersicht der wichtigsten klimapolitischen Themen
I. Neuauflage Erneuerbare-Energien-Gesetz
Schon lange müsste längst entschieden werden in wieweit Wind-, Solar- und anderer erneuerbarer Energieanlagen pro Jahr ausgebaut werden. Nicht nur, um mindestens 65% erneuerbare Energien bis 2030 zu erreicht, sondern auch um die Benutzung von Altanlagen (die nun nach 20 Jahren ihre EEG-Vergütung verlieren) zu regeln. Sie einfach abzuschalten wäre werde ökonomisch noch ökologisch sinnvoll.
II. Off-Shore Windenergie werden ausgebaut
Wie viel Energie soll auf See durch Windkraft erzeugt werden? Offshore-Wind könnten bis 2030 auf 20GW und bis 2040 auf 40GW angehoben werden. Hier müssen neue Höchstwerte definiert werden.
III. Noch keine Reform der Netzentgelte in Sicht
Im Koalitionsvertrag 2016 wurde zwar formuliert, dass eine verursachergerechte Verteilung der Netzkosten aufgebaut werden soll – um Anreizen zur Flexibilität und Netzdienlichkeit für erneuerbare Energien zu schaffen – aber viel ist noch nicht passiert.
IV. Dynamische Stromtarife kommen, aber wann?
Die EU-Strommarkt-Richtlinien verlangen eine Verringerung staatlich veranlasster Strompreisbestandteile wie Umlagen, Abgaben und Steuern. Diese kenne wir in Deutschland zur Genüge. Die Bundesregierung müsste daher, bestehende Abgaben- und Umlagesysteme reformieren. Aber dass es noch zu konkreten Entscheidungen kommt, gilt als unwahrscheinlich.
V. Das ändert sich sicher: Der CO2-Preis
- Das Brennstoff-Emissionshandels-Gesetz und die CO2-Bepreisung, insbesondere im Verkehrs- und Wärmesektor, wird zum 1. Jan. 2021 umgestalte (s. CLIMATE Magazin Emissionshandel).
- Der Bundestag muss immer noch den Ausstieg aus der Kohleverstromung und die Regelung der Entschädigungszahlungen abschließend diskutieren (s. CLIMATE Magazin Kohleausstieg).
- E-Ladestationen für WohnungseigentürmerInnen: bestehende Hürden beim Einbau von Elektrolade-Infrastruktur für WohnungseigentümerInnen und MieterInnen soll abgebaut werden.
- E-Infrastruktur: die EU-Gebäudeenergierichtlinie fordert eine Anpassung für E-Infrastrkturen an Gebäüden. Es könnte zu einer Verpflichtung für den Einbau von Ladeinfrastruktur bei bestimmten neu zu errichtenden Wohn- und Nichtwohngebäuden kommen.
Alle Inhalte des CHOICE Webinars!
Die Chancen und Herausforderungen einer klimaneutralen Wirtschaft gestalten sich neu. Doch eines ist klar: Noch nie war Wandel so systematisch spürbar! Die eigene Klimatransformation wirkt dabei für Großunternehmen, ZulieferInnen und KMUs die Möglichkeit transistorische Risiken zu minimiere und zukunfsorientierte Positionen einzunehmen.
Wie geht es weiter?
Bei Fragen rund um eine erfolgreiche Transformation helfen wir gerne weiter. Ansonsten findest Du auf LinkedIn die nächsten, kostenlosen CHOICE Webinare, zu denen wir dich gerne über unsere CLIMATE News einladen.