In 5 Schritten klimafokussierte ESG-Kriterien für den Einkauf nutzen

07.11.2021 | Lesedauer: 5 Minuten

Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) sind gerade rund um die COP26 in aller Munde. Vor einigen Jahrzehnten wurden sie noch hauptsächlich in freiwilligen Systemen zur Offenlegung verwendet. Heut sind sie unerlässlich, um Impact aufzuzeigen aber besonders auch Finanz- und Wettbewerbserfolg zu erzielen. ESG-Kriterien sind zum Werkzeug Nummer eins für Anleger:innen geworden, die nach Wegen suchen, positive Anlageergebnisse und -wirkungen zu erzielen und gleichzeitig finanzielle Risiken und Renditen zu managen.

Das zeigt zunächst eine positive Entwicklung auf: Klimawirkung und sozialer Einfluss werden ebenso gemessen, wie finanzielle Größen. Die Realität ist allerdings, dass die aktuelle ESG-Berichtslandschaft kaum transparent und noch unzureichend standardisiert ist. Aus diesem Grund stellte die UN bereits 2019 in Ihrem Bericht zu Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren (Principles for Responsible Investment, PRI) fest, dass „der Markt mehr Kohärenz und Konsistenz fordert“, damit ESG-Investitionen tatsächlich ökologische und soziale Auswirkungen haben. Der Bericht zeigt auch, dass der freiwillige Ansatz zur Offenlegung nicht ausreicht, um umfassende und vergleichbare Informationen für Investitionen und Einkaufsentscheidungen zu liefern. Der Finanzmarkt, zunehmend aber auch immer mehr Entscheider:innen und Einkäufer:innen, benötigen heute akkurate Daten, um ihren positiven Einfluss entlang der gesamten Wertschöpfung auszubauen.

Wie können also nicht nur Banken, sondern gerade auch Budgetverantwortliche im Einkauf ESG-Kriterien nutzen, um soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit zu vereinen und zukunftsorientiert umzusetzen? Im folgenden betrachten wir 5 wesentliche Schritte, um Transparenz zu steigern und besonders auch Lieferant:innen dabei zu unterstützen ihre Transformation voranzutreiben.

5 Schritte der Transformation durch ESG-Transparenz

1. Standardisierung: Festlegen, was offengelegt werden sollIn

Mehrere international anerkannte Rahmenwerke und Standards, zeigen Unternehmen schon heute auf, wie klimarelevantes Wirtschaften in Einklang mit sozialen und wirtschaftlichen Zielgrößen aussehen kann. Vorne weg die Global Reporting Initiative (GRI), die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs), die EU-Taxonomie sowie die Task Force for Climate-related Financial Disclosure (TCFD), aber auch das Green House Gas Protocol (GHG) und die Science-Based Targets Initiative (SBTi). All diese Initiativen und Rahmenwerke zielen darauf ab, ein vollständiges Umwelt-, Sozial- und Governance-Berichtswesen (ESG) zu ermöglichen sowie ein vergleichbares Handlungsrahmenwerk aufzubauen für zukunftsorientierte Investitionen und Risikominimierung.

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2. Wesentlichkeit: Den passenden ESG-Fokus wählen

Für die eigene Anwendung im Unternehmen gilt es den Überblick zu behalten und den passenden Fokus zu wählen. Zunächst muss daher die Frage geklärt werden: Welches Ziel wird mit der Betrachtung von ESG-Kriterien verfolgt? Im Einkauf stellt sich z.B. heute die Herausforderung Klimadaten in der gesamten Lieferkette nachzuhalten und gemeinsam mit seinen Lieferant:innen Klimaziele umzusetzen. Gleichzeitig steht vielerorts die Einhaltung des verstärkten Lieferkettengesetzes im Vordergrund und Kostenpunkte müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Ein einheitlicher Ansatz im Unternehmen muss daher alle klimarelevanten Daten erfassen und gleichzeitig soziale und Governance-Themen integrieren. Ein Minimalset aller relevanter ESG-Kriterien muss erstellt werden, welches anwendbar, vergleichbar und managebar bleibt. ESG-Ratings können schnell über 600 Fragen aufrufen und sind somit gerade im Einkauf schwer zu nutzen. Um die gesamte Klimaperformance einer Lieferkette zu verbessern, sind somit Mindestanforderungen aufzustellen und abzufragen, die im Einklang mit sozialen und wirtschaftlichen Ansprüchen stehen.

Es gilt daher: Ein einseitiger Blick auf den CO2-Fußabdruck erschwert die Erfassung der gesamten ESG-Leistung. Gleichzeitig müssen gerade heute Kriterien zu Klimastrategie, Reduktionsmaßnahmen und Dekarbonisierungspfaden in ESG-Ratings aufgenommen werden, um der aktuellen Entwicklung gerecht zu werden und die Klimatransformation der eigenen Lieferkette zu beschleunigen.

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3. Datentransparenz fördern und fordern


Die Förderung zur einfachen, strukturierten Erhebung sowie Forderung nach Datentransparenz entlang der Lieferkette ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass die aufgestellten ESG-Kriterien korrekt vorliegen und zukunftsorientiert genutzt werden können. Die Primärdaten aus der Lieferkette können so analysiert und verglichen werden, sodass fundiertere Entscheidungen auf Grundlage relevanter Daten getroffen und Investitionen auf das Wesentliche fokussiert werden.

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4. Risikomanagement: Potentiale aufdecken


Egal ob neue oder bestehende Lieferantenbeziehung, aller Anfang liegt in der Status-Quo-Analyse der aktuellen Stärken und Potenziale. Entlang der aufgestellten ESG-Kriterien und erfassten Daten können Potenziale frühzeitig aufgedeckt und passgenaue Handlungsfelder erstellt werden. Die Durchführung einer Stärken-/Schwächenanalyse ist daher der Ausgangspunkt, um gemeinsam Klimarisiken in der eigenen Lieferkette zu reduzieren sowie ihre Resilienz und Klimastärken zu fördern. Transparenz ist dabei die Grundlage, um die positive Wirkung der gesamten Lieferkette auszubauen.

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5. Kontinuierliche Überprüfungen und Verbesserung

Um gemeinsam mit Lieferant:innen und Partner:innen Fortschritte in der Erreichung der gesetzten ESG-Ziele zu erzielen, müssen diese kontinuierlich überprüft und erfasst werden. So lassen sich entlang vergleichbarer Daten Aussagen über tatsächliche Erfolge oder aber nötiger Nachbesserungen treffen. CO2-Einsparung und Maßnahmen zu ihrer Erreichung finden hierbei ebenso Berücksichtigung wie die transparente Einhaltung von Menschenrechts- und Arbeitsschutzmaßnahmen.


Wie ein klimarelevantes ESG-Management aussehen kann, erfährst Du hier!

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