Der neue IPCC-Bericht – Die wichtigsten Erkenntnisse für Unternehmen

12.04.2022 | Lesedauer: 4 Minuten

Anfang April veröffentlichte der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), auch Weltklimarat genannt, einen neuen Bericht über die Eindämmung des Klimawandels – ein deutlicher Weckruf, auch an die Wirtschaft! Denn jede weitere Verzögerung bei Maßnahmen für Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel hat verheerende Folgen für Mensch und Umwelt.

Der neue IPCC-Bericht geht nicht nur auf die irreversiblen Schäden ein, die durch die Klimakrise und die erheblichen Rückstände in Sachen Klimaschutz verursacht werden, sondern macht auch deutlich, wie wir uns heute an den Klimawandel anpassen müssen – denn noch sind effektive Anpassungsmaßnahmen möglich. Eines ist klar: Wir müssen jetzt handeln! Dies ist die Kernbotschaft der dritten Aktualisierung des 6. IPCC-Bewertungsberichts. 

Finde hier die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts.

Was sagt die Aktualisierung des IPCC-Berichts aus?

Die gute Nachricht zuerst: Der jüngste IPCC-Bericht ist ein deutlicher Beweis dafür, dass wir über alle Instrumente und das Know-how verfügen, um die Klimaerwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen und den Klimawandel abzumildern. Die neue Aktualisierung enthält die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel und informiert über den Status-Quo der globalen Erwärmung und des aktuellen Klimarisikos. Sie zeigt, dass wir die Emissionen bis 2030 in den Griff bekommen können, wenn wir jetzt handeln und klimarelevante Entscheidungen treffen.

Was wir dabei beachten müssen:

Die 1,5-Grad-Grenze kann nur eingehalten werden, wenn die globalen Emissionen bis zum Jahr 2030 um 45 % sinken und die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto Null sinken. Allerdings befinden wir uns aktuell nicht auf direktem Weg, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Der UN-Generalsekretär Guterres reagierte auf den IPCC-Bericht in einer Videobotschaft: „Dies ist keine Fiktion oder Übertreibung. Es ist das, wohin unsere derzeitige Energiepolitik laut der Wissenschaft führen wird. Wir sind auf dem Weg zu einer globalen Erwärmung von mehr als dem Doppelten des 2015 in Paris vereinbarten Grenzwerts von 1,5 Grad Celsius.“

Ohne sofortige und tiefgreifende Emissionssenkungen in allen Sektoren ist eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C nicht zu erreichen. Die Begrenzung der Erwärmung auf etwa 1,5 °C erfordert, dass die globalen Treibhausgasemissionen spätestens 2025 ihren Höhepunkt erreichen und bis 2030 um 43 % reduziert werden; gleichzeitig muss auch der Methanausstoß um etwa ein Drittel verringert werden. Aus dem Bericht geht jedoch auch hervor, dass der Fokus auf Klimaschutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Obwohl in den Jahren 2010 bis 2019 weltweit die höchsten jährlichen Treibhausgasemissionen der Geschichte verzeichnet wurden, hat sich die Wachstumsrate verlangsamt. Politische Maßnahmen und Gesetze führten zu einer zunehmend verbesserten Energieeffizienz, verringerten Abholzungsraten und sorgte für einen beschleunigten Einsatz erneuerbarer Energien.

Fazit: Der Klimawandel ist da, und zwar jetzt. Er verursacht bereits immense Schäden für Menschheit und Planeten und beeinträchtigt das allgemeine Wohlbefinden auf der Erde. Wir tun immer noch nicht genug, um die Emissionen zu reduzieren.

Es ist 5 nach 12 – Wir müssen handeln! 

Es gilt heute also, in allen Sektoren in den Wandel zu investieren und dabei alle verfügbaren Instrumente in den verschiedenen Sektoren zu nutzen sowie alle Reduktionspotenziale auszuschöpfen. Zu diesen Instrumenten gehören u. a. erneuerbare Energien, dezentrale Energieversorgung, elektrischer Verkehr, Kreislaufwirtschaft und Netto-Null-Gebäude. 

Wir sehen: Die Strategien zur Bewältigung der relevanten Fragen unserer Zeit existieren schon. Wie können wir die Treibhausgasemissionen reduzieren? Wie können wir Kohlenstoff binden? Wie können die Bereiche Gebäude, Mobilität, Landwirtschaft und Energie nachhaltiger werden? Auf diese Fragen gibt es bereits antworten, unzählige Klimalösungen und erprobte Best-Practices sind bereits bekannt  – Jetzt kommt es auf die Umsetzung an!

Die Chancen der Klimatransformation jetzt nutzen!

Der IPCC-Bericht hat es uns gezeigt: Wir haben es in der Hand! Wir können jetzt aktiv werden, indem wir die schon verfügbaren Instrumenten und Klimalösungen nutzen und als CLIMATE Community erprobte Best Practices austauschen. Sektorenübergreifend lässt sich die Herausforderung der Klimatransformation gemeinsam bewältigen, wenn wir die gesteckten Klimaziele jetzt in die Praxis übersetzen.

Der #CTS2022 bietet die Chance, sich mit Climate Champions und Klimalösungsanbieter:innen sowie Expert:innen aus der Praxis zu vernetzen und mehr zu Best Practices der Klimatransformation zu erfahren! 100 % online findet im Juni der 2-tätige climatesummit.de mit dem Fokusthema „Dekarbonisierung von Unternehmen und deren Lieferketten“ statt. Der Summit bietet nicht nur eine Bühne für spannende Diskussionen und Einblicke in die Klimatransformation führender Unternehmen, sondern lädt auch die Teilnehmenden dazu ein, eigene Erfahrungen zu teilen und Teil der Debatte zu sein. Ziel des #CTS2022 ist es, den Grundstein für Zusammenarbeit und Austausch auf Augenhöhe zu legen, um gemeinsam entlang der gesamten Wertschöpfungskette Klimaziele zu erreichen. Erfahre hier mehr zum Programm, den Speaker:innen und melde Dich jetzt an!