Den Mobilitätswandel als echte Chance nutzen
Interviewparter: Jan-Moritz Jericke ist Geschäftsführer von Project Climate und begleitet Organisationen bei der Transformation ihrer Mobilität. Er hat bereits für mehr als 30 Kunden zielgerichtete Mobilitätsstrategien entwickelt, wirkungsvolle Maßnahmenbündel konzipiert und zielgerichtete Umsetzungen durchgeführt.
Seine Überzeugung: Eine nahezu CO2-freie Gesellschaft Mitte des Jahrhunderts ist machbar. Dazu müssen Organisationen ihre gesellschaftliche Pflicht ernst nehmen, klare Ziele definieren und neue Maßstäbe u. a. im Bereich der Mobilität setzen.
Das heute 4-köpfige Team von PROJECT CLIMATE unterstützt verantwortungsbewusste Organisationen dabei, zukunftsfähige Mobilität – im Einklang mit PEOPLE-PLANET-PROFIT – zu analysieren, zu planen und umzusetzen. Das heißt, wir beraten Organisationen zu zukunftsfähiger Mobilität (oder NEW MOBILITY, wie wir es nennen) und bieten ergänzend CO2-Kompensation als Übergangslösung an.
Unsere Gründung erfolgte durch Felix von Zwehl im Jahr 2012 aus dem Antrieb heraus, sich aktiv am Klimaschutz – der größten Herausforderung unserer Generation – zu beteiligen. Das Thema Mobilität wählte Felix aus, weil in diesem Bereich in Sachen Klimaschutz am wenigsten vorwärts ging. Seit meinem Eintritt als Geschäftsführer haben wir unseren Standort in Stuttgart aufgebaut.
Unser Team besteht aus einer bunten Mischung an Expert:innen, vereint durch die tiefe Überzeugung, dass wir uns dem Problem des Klimawandels widmen wollen, um als Social Entrepreneurs einen gesellschaftlichen Nutzen zu stiften.
Wir beobachten bei Organisationen viele Herausforderungen im Alltag – uns selbst geht es da ja nicht immer anders! Im Bereich der Mobilität fassen wir die Herausforderungen in 3 Punkten zusammen:
- Fehlende Transparenz: Handeln & Entscheidungen bei Unternehmen werden aktuell noch an anderen Kennzahlen/KPIs gemessen, sodass die Klimarelevanz bei Entscheidungen im Bereich der Mobilität häufig zu kurz kommt. Transparenz bei Mobilität ist meist nur kostenseitig vorhanden. Zusätzlich fehlt ein Überblick über passende Alternativen und kreative Ideen, wie diese umgesetzt werden können
- Fehlender Mut: Veränderungsbedarfe müssen zunächst als solche überhaupt erkannt und benannt werden dürfen: In der betrieblichen Mobilität hat sich das Auto als zentrale Säule der Fortbewegung durchgesetzt und das Hinterfragen dieses Status quo muss ermöglicht und gefördert werden. Mut neue Wege (weg von der motorisierten Individualmobilität) zu gehen – Vorreiterrollen einnehmen, statt an alten Zöpfen (wie Dienstwagenregelungen) festhalten. Zudem sind wir uns auch sicher: Mit einem guten Change Management und Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen können Barrieren abgebaut und Chancen genutzt werden.
- Fehlende übergreifende Strategie/Konzept: Bisher haben Organisationen viele Themen der Mobilität in diversen Abteilungen untergebracht – jede mit diversen Zielrichtungen: Personal kümmert sich um das Gehalt (und somit auch um die Höhe der Mobilitätslösungen in EUR), das Fuhrparkmanagement kümmert sich um die Flotte, der CSR-Bereich kümmert sich um die Nachhaltigkeit (und muss bei Veränderungsvorschlägen häufig mit Personal- und Fuhrparkleitung kämpfen), sodass es viele Reibungsverluste gibt und insbesondere vereint sie häufig keine gemeinsamen Ziele.
Mit unserem förderfähigen Beratungsangebot unterstützen wir Organisationen auf dem Weg hin zu NEW MOBILITY:
- Wir schaffen Transparenz: Betriebliche Mobilität umfasst nach unserer Definition vier Bereiche: Arbeitswegmobilität, Geschäftsreisen, Fuhrpark, Logistik. Somit ist Mobilität für (fast) jede Organisation notwendig für die Ausführung der Geschäftstätigkeit (ausgenommen reine Remote-Online-Dienstleister). Wie Mobilität stattfindet (Verkehrsmittelmix), zu welchen Kosten, bei welcher Zufriedenheit und mit welchem Ausmaß an CO2-Emissionen ist in den wenigsten Organisationen umfassend bekannt. Noch weniger ist bekannt, inwiefern die Mobilität mit der eigenen Unternehmensstrategie bzw. den Pariser Klimazielen im Zusammenhang steht. Diese Transparenz schaffen wir bei unseren Kund:innen mit erprobten Tools, z. B. für die Potenzialanalyse E-Mobilität oder beim Aufzeigen der Potenziale im Bereich der Arbeitswegmobilität.
- Wir ermöglichen Mut: Wir zeigen auf, welche Maßnahmen – ohne Einschränkung der Geschäftstätigkeit – kurz-, mittel- und langfristig umsetzbar sind und welche Wirkungsweise diese dann auch erzielen können. Damit wird klar: Auch Veränderungen bei der Mobilität sind Chancen! Denn durch die Maßnahmen kann die Attraktivität als Arbeitgeber:in deutlich gesteigert werden, Kosten können durch das gezielte(re) Angebot von Mobilitätsangeboten gesenkt werden und Klimaschutz klappt somit auch noch „nebenbei“.
- Wir machen’s einfach (und schnell): Basierend auf unseren datengetriebenen Ansätzen ermitteln wir in kürzester Zeit alle relevanten Informationen aus allen Bereichen. Daraus entwickeln wir im Einklang mit der vorhandenen Strategie und in Anlehnung an die Pariser Klimaschutzziele ein gesamtheitliches Mobilitätskonzept. Dieses überwindet bisher vorhandene Trennungen und schafft gemeinsame Ziele und Lösungen. So können kurz-, mittel- und langfristige Veränderungen datengetrieben bei unseren Kund:innen entschieden werden und sukzessiv angegangen werden. Mit unserem starken Partnernetzwerk ermöglichen wir die Beschleunigung der Umsetzung, z. B. von Beschaffung von (geförderten) E-Fahrzeugen, (geförderter) Ladeinfrastruktur oder auch bei der Einführung von Mobilitätsbudgets.
Wir sind ständig dabei, auch uns selbst weiterzuentwickeln und unsere Vorgehensweisen und Ideen zu challengen. Mit dem CLIMATE Performance Assessment haben wir eine weitere super Möglichkeit erhalten, strukturiertes Feedback mit wertvollen Rückmeldungen sowohl zu uns als Organisation als auch zu unseren Leistungen zu erhalten. Es ist immer wieder spannend, sich von außen Feedback einzuholen, um am Puls der Zeit zu bleiben und die Leistungen für unsere Kund:innen kontinuierlich zu optimieren. Gerne immer wieder!
Mobilität ist für uns alle relevant und schafft Begegnung – das soll auch in Zukunft so bleiben, aber klimafreundlich und es soll bestenfalls noch mehr Spaß machen! Wir sind davon überzeugt, dass dies möglich wird, wenn Organisationen die folgenden Punkte beherzigen:
- Mitarbeiter:innen einbinden! Mobilität betrifft die Menschen in Ihrer Organisation! Binde diese unbedingt frühzeitig bei der Mobilitätswende mit ein, denn nur dann kann dauerhaft eine Veränderung auch wirklich zum Leben erweckt werden.
- Behalte die Klimaschutzziele im Blick – enkelfähige Mobilität als Ziel! Jede Veränderung sollte einen Schritt in ein nachhaltige(re)s Handeln bzw. in nachhaltige(re) Begegnungen sein. Berücksichtige dies bei allen Entscheidungen.
- Sei mutig und kalkuliere nicht nur die heutigen Kosten ein, sondern kalkuliere auch die Zukunft mit ein! Eine aufgeschobene Veränderung wird meist deutlich teurer oder kann auch die Geschäftsfähigkeit gefährden. Und Mitarbeiter:innen sind oft gedanklich schon weiter als Du denkst.
Zu guter Letzt: Wir sind uns sicher, dass es nicht die Frage ist, ob NEW MOBILITY kommt, sondern wann und wie. Somit liegt es in Deiner Hand, diese jetzt zu gestalten und den Mobilitätswandel als echte Chance zu nutzen. Wir freuen uns, wenn wir dabei unterstützen können!
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Bildquelle: Unsplash