
All Organic Treasures: CO2-Reduktion in der Naturkost- und Naturkosmetik-Branche

Interviewpartnerin: Julia Knestel ist Nachhaltigkeitsbeauftragte bei All Organic Treasures. Das Familienunternehmen liefert seit knapp 20 Jahren ökologische Rohstoffe, die in der Naturkosmetik- und Naturkostindustrie weiterverarbeitet werden – und möchte die CO₂-Reduktion vorantreiben.
Klimarelevanz von Lebensmitteln
Ein aktuelle Studie der University of Sydney schätzt, dass die globalen Lebensmittelsysteme aufgrund von Transport-, Produktions- und Landnutzungsänderungen etwa dreißig Prozent der gesamten vom Menschen produzierten Treibhausgasemissionen beitragen. Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie fällt daher eine große Verantwortung bei der Umsetzung der Klimatransformation zu.
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden und eine Übersicht ihrer klimabezogenen Zielsetzungen und Maßnahmen zu erhalten, hat All Organic Treasures das Climate Performance Assessment durchgeführt. Wir sprechen mit Julia Knestel über ihre Erfahrungen, die wichtigsten Erkenntnisse sowie die nächsten Schritte auf ihrem Weg der Klimatransformation
Wir freuen uns über die Zusammenarbeit, kannst Du Euch kurz vorstellen?
Als Kinder der ersten Ökogeneration stand bei uns das nachhaltige Handeln schon immer im Mittelpunkt. Nachhaltigkeit gehört somit schon seit der Gründung vor über 20 Jahren zu den zentralen Pfeilern von AOT. Bei der Produktion, Verarbeitung und dem Transport unserer Rohstoffe für Naturkosmetik und Naturkost spiegelt sich das wider. Angefangen beim umweltbewussten, ökologischen Anbau unserer Rohstoffe in der ganzen Welt über die Vermeidung unnötiger Transportwege bis hin zu klimaschonenden Betriebswagen und unserem energieeffizienten Firmengebäude. Wir stehen für eine Welt ein, die auch kommenden Generationen ein gutes Zuhause bietet.
Wie positioniert sich AOT in Sachen Klimatransformation? Welche Klimastrategie verfolgt ihr und wie sieht Deine eigene Rolle dabei aus?

Um unserer aktuellen „Next Generation“ noch viele weitere nachfolgen zu lassen, ist unser Handeln gefragt. Was stünde uns als Familienunternehmen somit näher, als uns offiziell zur Einhaltung des 1,5 °C Ziels zu bekennen und all unsere Unternehmenswege folglich in diese Richtung zu lenken. Unsere Strategie geht ganz klar in Richtung der Reduktion aller vermeidbarer Emissionen entlang unserer Liefer,- und Produktionskette. Meine Aufgabe besteht darin, unsere aktuellen „CO₂ Schwachstellen“ ausfindig zu machen und zusammen mit der Geschäftsleitung diese nach und nach zu beseitigen.
Wie hat Euch das Climate Performance Assessment dabei geholfen? Was sind Dinge, die ihr gelernt habt über eure Stärken und Potentiale?
Uns hat das Assessment vor allem dahingehend geholfen, uns aufzuzeigen, wo wir mit den kleinsten Stellschrauben im Alltag schon großes bewirken können. Oft gehen viele Themen im Stress des Alltags unter und durch THE CLIMATE CHOICE konnten wir unseren Fokus wieder ganz zielgerichtet und strukturiert auf das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausrichten.
Welche nächsten Schritte, möchtet ihr im Rahmen Ihrer Klimatransformation angehen?
Neben der stetigen Verbesserung in alltäglichen Themen wie der Produktion, Versand und Logistik ist das große Ziel für 2023/2024 den Corporate Carbon Footprint für unseren Firmenstandort zu ermitteln. Anhand dieser Kennzahlen können wir uns dann Schritt für Schritt um die Reduktion unserer CO₂-Emissionen kümmern. Des Weiteren werden wir in diesem Zuge dann auch nach und nach die Erstellung der CO₂-Bilanzen für unsere gängigsten Produkte anstreben, damit wir auch hier unsere Klimatransparenz weiter ausbauen können.
Wie schätzt Du eure Rolle im Markt, oder in eurer Lieferketten ein?
Als mittelständisches Familienunternehmen sind wir aktuell nicht zur Berichterstattung und Bilanzierung verpflichtet. Dass wir uns aber trotzdem dazu entschlossen haben, einen Nachhaltigkeitsbericht auszuarbeiten und unsere CO₂-Bilanzierung in Angriff nehmen, rührt vor allem daher, dass wir uns sicher sind, dass jeder noch so kleine Beitrag in der Summe großes bewirken kann. Und was läge uns, als Bio-Unternehmen näher als alles uns in der Macht Stehende zu tun, um dazu beizutragen, das Klimagleichgewicht wieder herzustellen.
Welche Tipps und Best Practices möchtet Ihr mit anderen Unternehmen teilen?
Ich denke der wichtigste Tipp von allen ist es einfach anzufangen und keine Angst zu haben etwas falsch zu machen. Jede noch so kleine Veränderung wird am Ende ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt und somit für unsere Zukunft leisten.
Danke Julia, wir freuen uns gemeinsam die Klimatransformation umzusetzen!