3 Tipps zum Risikomanagement in der globalen Lieferkette

31.03.2021 | Lesedauer: 4 Minuten

In einer globalisierten Welt wie die heutige, sind Unternehmen so vernetzt wie nie zuvor – mit Partner*innen, Stakeholder*innen, Lieferant*innen, über alle Ebenen der Wertschöpfungskette hinweg. Die Pandemie zeigte uns, dass die globalen Lieferketten widerstandsfähiger werden müssen. Alla Schwamborn, Expertin bei Kearney für Supply Chain Risk Management empfiehlt, die Lieferant*innen mit Sorgfalt und Weitsicht zu wählen. „Es ist zu erwarten, dass auch in Zukunft Naturkatastrophen passieren oder Epidemien ausbrechen werden. Da können rasch Schäden in Milliardenhöhe entstehen.“ Risikomanagement in der Lieferkette fördert vor allem auch die schnellere Klimatransformation der vor- und nachgelagerten Emissionen.

Risikomanagement durch Vertrauen

Der Aufbau von Vertrauen bei Lieferant*innen kann wesentlich zur Risikominderung beitragen. So können Unternehmen nicht nur Risiken minimieren, sondern mit größerer Wahrscheinlichkeit ebenso eine nachhaltige Lieferkette aufbauen. 

Ein Analyse zeigte, dass 24 % der Unternehmen keine angemessenen Pläne zur Risikominderung in der Lieferkette hatten, um mit der Schwere der durch COVID-19 verursachten Unterbrechung der Lieferkette umzugehen. Jetzt führten 61 % der Unternehmen der Studie eine Risikoanalyse durch, da sie die kritische Bedeutung des Risikomanagements für den Erfolg ihrer Geschäfte erkannten.

Im Folgenden beleuchten wir drei Möglichkeiten, die zur Entlastung der Lieferketten beitragen und Unternehmen dabei helfen, sich besser auf zukünftige Risiken vorzubereiten.

1. Aufbau einer positiven Lieferant*innen-Beziehung 

Die Stärkung der Lieferant*innen-Beziehung durch den Aufbau von Vertrauen hilft den Parteien beider Seiten, transparent zu kommunizieren. Auf diese Weise können sich langfristige Partnerschaften zwischen Lieferant*innen und Einkäufer*innen entwicklen. Vertrauen ist die Basis dafür und dient einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen.

Vertrauen durch Kommunikation

Supply Chain Movement fand ebenfalls heraus, dass 37 % der Unternehmen nicht über die negativen Auswirkungen von COVID-19 auf die Lieferkette informiert wurden, bis die Lieferkette unterbrochen wurde – eine Folge von schlechter Kommunikation.

Aber: Der Weg zum Aufbau von Vertrauen zwischen Einkäufer*innen und Lieferant*innen führt über eine transparente Kommunikation. Dies schafft ein Gefühl der Verantwortlichkeit und hilft, ein Verständnis für Risiken und Herausforderungen zur erlangen.

Es sollte offen über diese Situationen gesprochen werden. So entstehen Partnerschaften, die umfassende Lösungen für komplexe Probleme finden und die Qualität und Gesundheit der gesamten Lieferkette in den Vordergrund stellen.

2. Die zweiten und dritten Ebenen der Lieferkette

Eine positive, transparente Einkäufer*innen-Lieferant*innen-Beziehung ermutigt Lieferant*innen der ersten Ebene, mit ihren eigenen Lieferant*innen zusammenzuarbeiten. Dies führt zu einem Dominoeffekt der Transparenz und Offenlegung auf allen Ebenen der Lieferkette. 

Derzeit tun sich viele Unternehmen noch schwer, diese Art von Transparenz zu erreichen. Um das Risiko zu mindern, müssen neben der Erfüllung eines Kostenziels oder der kurzfristigen Sicherung der Versorgung auch andere Faktoren berücksichtigt werden.

Durch Daten zur größerer Transparenz

Wenn ein Unternehmen proaktiv in die Kartierung seiner Lieferkette investiert, können alle Lieferant*innen ihre Auswirkungen und Risikobereiche besser verstehen. Diese Daten sind entscheidend, um herauszufinden, wo Verbesserungen vorgenommen werden müssen, um eine nachhaltige Lieferkette aufzubauen.

Die in Echtzeit gesammelten und verfolgten Daten ermöglichen es Unternehmen zu verstehen, woher eine Störung kommt, wann sie auftritt und welche Produkte davon betroffen sind. Dieser Einblick ermöglicht die direkte Ergreifung von Maßnahmen, um ganz bestimmte Risiken zu mindern.  Dies ist jedoch nur möglich, wenn eine vertrauensvolle Beziehung vorhanden ist.

3. Nutzen von Technologie

Die Überwachung und Abbildung der mehrstufigen Lieferkette eines Unternehmens wird stark durch Technologien unterstützt. Diese sammeln Daten, berechnen Risiken und rationalisieren die Kommunikation in Echtzeit. Doch auch hierfür ist Vertrauen ebenfalls ein wichtiger Erfolgsfaktor, damit Unternehmen bereit sind, in neue Technologien zu investieren. Zu den neuen Supply-Chain-Technologien gehören Crowdsourcing-Plattformen, die Daten aus einem Supply-Chain-Netzwerk sammeln, um genaue Analysen zu erstellen.

Der Einsatz neuer Technologien verbessert auch die Kommunikation zwischen Lieferant*innen und Einkäufer*innen, indem die gesamte Kommunikation auf einer Plattform zusammengeführt wird.

Das digitale Risikomanagement mit neuen Technologien versetzt Unternehmen in die Lage, schneller auf globale Engpässe oder Lieferunterbrechungen zu reagieren. Dies verhindert potenzielle Produktionsausfälle und somit Umsatzeinbußen.

Durch diese Technologien können fundierte Entscheidungen schnell und flexibel getroffen werden. Die reduziert die negativen Auswirkungen auf alle Beteiligten, sobald Herausforderungen auftreten. 

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Bildquellen: Unsplash